Dachau:Riskantes Sparen

Kreisbrandrat Franz Bründler warnt vor rigorosen Genehmigungsbehörden

Kreisbrandrat Franz Bründler weiß über den Bau von Feuerwehrhäusern im Landkreis Dachau genau Bescheid. Denn er ist von Amts wegen dafür zuständig, welche Ansprüche das jeweilige Vorhaben erfüllen muss. Fangen wir klein an: Sigmertshausen hat ein neues Gebäude für 560 000 Euro bekommen und bringt dort ein einziges Feuerwehrauto unter. In dem Betrag sind die beachtlichen 1475,35 ehrenamtlichen Arbeitsstunden des Feuerwehrvereins noch nicht mitgerechnet.

Pellheims Feuerwehrhaus, für das vergangene Woche das Richtfest gefeiert wurde, liegt bei mindestens 1,2 Millionen Euro. Kreisbrandrat Bründler hält das Projekt mit dem in Niederroth für vergleichbar. Denn an beiden Standorten sollen zwei Feuerwehrautos unterkommen. Wie Bründler darlegt, gibt es klare Vorschriften, die in DIN-Normen festgehalten sind. Dazu zählt beispielsweise eine Abluftanlage für jedes Feuerwehrgerätehaus. "Die allein ist schon sehr teuer."

In Tandern soll ebenfalls ein neues Gebäude entstehen. Da lagen die Baukosten bis zu dieser Woche bei 1,3 Millionen Euro. Sie werden um 100 000 Euro höher ausfallen. Ein Bodengutachten hat ergeben, dass der Grund erst noch eigens stabilisiert werden muss. 3,5 Millionen Euro wird Petershausen für das Feuerwehrgerätehaus ausgeben. Es wird allerdings eines für fünf Autos sein, einschließlich eines Übungsturms für alle Feuerwehren der Gemeinde.

Kreisbrandrat Bründler empfiehlt den Gemeinderäten auch in Markt Indersdorf genau darauf zu achten, ob sie bei den Kosten sparen können. Denn die staatlichen Genehmigungsbehörden seien rigoros. "Wenn die Normen verfehlt werden, gibt es keine Zuschüsse." Zum Konzept für Niederroth kann er nur sagen, dass er als verantwortlicher Brandrat "bei der untersten Ebene" der Ansprüche geblieben sei.

© SZ vom 16.12.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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