Dachau:Reise zu Orten der NS-Opfer

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Verein "Zum Beispiel Dachau" unternimmt eine Exkursion

Der Verein "Zum Beispiel Dachau" setzt seine Exkursionen zu Orten der Zeitgeschichte fort. Diesmal geht es nach Königsbronn, Buttenhausen und Grafeneck. In Königsbronn wuchs der Widerstandskämpfer Georg Elser auf, der nach seinem misslungenen Attentat auf Hitler im Münchner Bürgerbräukeller am 8. November 1939 von der Gestapo gefasst und ins Konzentrationslager Dachau verschleppt wurde. Dort ermordeten die Nazis Georg Elser am 9. April 1945, zwanzig Tage vor der Befreiung des KZ. Zum 70. Todestag des Widerständlers hatte der Zeitgeschichtsverein in Dachau im April bereits eine Veranstaltung organisiert. In Königsbronn wahrt ein Arbeitskreis das Andenken an Georg Elser mit einer Gedenkstätte und einem Denkmal.

Das Denkmal ist geschändet worden. Unbekannte trennten an der Metallstatue einen Finger ab, teilte die Polizei am Mittwoch mit. Außerdem wurde es mit Bau- oder Montageschaum besprüht. Buttenhausen war eine jüdische Landgemeinde im Süden Württembergs mit einer 140-jährigen Geschichte. Die Nazis vernichteten das jüdische Leben in Buttenhausen. Besichtigt wird die "Bernheimersche Realschule", in der ein Museum zur jüdischen Ortsgeschichte untergebracht ist. Die Fahrt führt weiter nach Grafeneck. In dem fürstlichen Schloss der Württembergische Herzöge wurde im 19. Jahrhundert ein Behindertenheim für Männer eingerichtet. In Grafeneck begann 1940 die Aktion "T4". In einem Jahr wurden 10 654 Menschen mit geistigen Behinderungen oder psychischen Erkrankungen ermordet. Heute existiert in Grafeneck eine Gedenkstätte und ein Dokumentationszentrum. Die Exkursion findet am Samstag, 3. Oktober, statt. Der Bus fährt vom Ludwig-Thoma-Platz in Dachau um acht Uhr los. Die Teilnahme kostet für Vereinsmitglieder 35, sonst 39 Euro. Anmeldungen bis einen Tag vor Abfahrt per E-Mail, monika.luecking@gmx.de, oder unter Telefon 0151/11 57 00 48 bei Davida Düring.

© SZ vom 25.09.2015 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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