Dachau:Reform im Rathaus

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Die Stadt bündelt alle sozialen Aufgaben in einem neuen Amt und schafft auch in anderen Bereichen effizientere Strukturen.

Es war eine der heftigsten Streitfragen zwischen den Fraktionen, als es um die Haushaltsplanung 2016 ging. Schließlich konnte sich Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) durchsetzen: Die Stadtverwaltung wird von Grund auf umgestaltet. Das Amt IV soll in Zukunft alle sozialen Themen bündeln, dadurch soll eine bessere Zusammenarbeit innerhalb dieses Sachgebiets erreicht werden. Zudem schafft sich die Stadt Dachau damit ein Amt, das auch für Integration zuständig ist.

Mit der Reform will die Stadt ihrem raschen Wachstum Rechnung tragen. Dieses erfordere effizientere Strukturen, so die Erklärung in den Haushaltsreden. Langfristig könnte Geld eingespart werden, wenn Aufgaben gebündelt werden. Von der Umstrukturierung sind das jetzige Bürgeramt, das Hauptamt und das Ordnungsamt betroffen.

Zum 1. August gibt es das Bürgeramt nicht mehr

Konkret bedeutet das: Zum 1. August gibt es das Bürgeramt nicht mehr. Zu diesem gehören bislang Rechtsamt, Ordnungsamt, Bürgerbüro und Standesamt. Das Rechtsamt wird ausgegliedert werden und erhält eine unabhängige Stabsstelle. Bürgerbüro und Standesamt wandern in die Zuständigkeit des Hauptamts unter dessen Leiter Josef Hermann.

Dieser gibt wiederum die jetzt noch bei ihm angesiedelten Verantwortungsbereiche Soziale Einrichtungen und Jugend an das Amt IV ab. Auch das Ordnungsamt, das zur Zeit zum Bürgeramt gehört, wird umstrukturiert. Dessen Aufgaben Soziales Wohnungswesen und Hilfe für in Not geratene Bürger und Obdachlosenunterbringung werden zu den Aufgaben des Amt IV gehören. Mit seinen verbleibenden Aufgaben Verkehr und Verkehrsüberwachung, öffentliche Sicherheit und Ordnung sowie Feuerwehr wird das Ordnungsamt dem Hauptamt unterstellt werden.

Aufgaben werden in einem Amt für Soziales gebündelt

Somit wären dann alle Aufgaben von Kinderbetreuung, Schulen, Jugend und Wohnen in einem Amt für Soziales zusammengefasst. Hinzu kommt der Bereich Sport. Die Bewerbungsfrist für die neu ausgeschriebene Amtsleitung ist bereits abgelaufen. Zusätzlich wird die Stadt eine Abteilungsleitungsstelle besetzen, dazu kommt eine halbe Assistentenstelle.

Es waren auch diese Stellen, welche die CSU ursprünglich als Gründe angeführt hatte, um den Haushaltsplan für 2016 abzulehnen. Die Fraktion beharrte letztlich nur auf dem Nein zu einer weiteren Stelle für das Bauamt, der Bereich Stadtplanung und Hochbau sollte nach Wunsch Hartmanns Unterstützung erhalten. Nun wird ein Bedarfsgutachten gemacht und dann entschieden. Unabhängig davon wird innerhalb des Bauamts die Abteilung Stadtgrün und Umwelt mit dem Stadtbauhof zusammengelegt. Der kommunale Prüfungsverband habe hier eine Doppelstruktur festgestellt, die aufgelöst werden müsse, erklärt Hauptamtsleiter Hermann auf Nachfrage.

Eigentlich bräuchte es für soviel Neuordnung auch mehr Platz, doch bislang bemüht sich die Stadt vergeblich, neue Räume zu finden. Deshalb werden trotz neuer Zugehörigkeiten erst einmal alle da bleiben, wo sie sind. Und die drei neuen Kollegen? "Wir werden wohl etwas zusammen rücken müssen", sagt Hermann.

© SZ vom 22.03.2016 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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