Dachau:Nichts geht mehr

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Weil das Parkhaus saniert wird und jetzt auch noch die Ludwig-Thoma-Wiese wegen der Verkaufsausstellung Diva gesperrt ist, finden Autofahrer in der Dachauer Innenstadt kaum noch Parkplätze.

Von Walter Gierlich

Wer in der Dachauer Altstadt lebt oder arbeitet, kennt eigentlich alle Stellen in der Nähe, an denen er sein Auto den ganzen Tag über abstellen kann, ohne ein Knöllchen der Parküberwachung zu riskieren. Denn die gesamte Altstadt ist Kurzparkzone: Maximal 90 Minuten darf man sein Auto abstellen. Doch seit Montag sind auch die versiertesten Kenner mit ihrem Latein am Ende: Alles ist dicht. Zusätzlich zum Altstadt-Parkhaus, das seit August mit Millionenaufwand saniert wird und daher gesperrt ist, fallen seit Wochenbeginn auch die Stellplätze auf der Ludwig-Thoma-Wiese weg.

Grund dafür ist die Dachauer Informations- und Verkehrsausstellung 2013 (Diva), die dort am Fuße der Altstadt vom 23. bis 27. Oktober stattfindet. Wegen des Auf- und Abbaus gilt das Halteverbot aber gleich für gute vier Wochen. Möglichkeiten, Abhilfe zu schaffen, sieht man bei der Stadtverwaltung nicht. "Wir wissen um den Parkdruck, haben aber keine Kompensationsflächen im innerstädtischen Bereich. Das ist eine sehr schwierige und bedauerliche Situation", sagt Hauptamtsleiter Josef Hermann. Aber darum die Parküberwachung in den nächsten vier Wochen ein wenig lockerer zu handhaben, kommt für den Juristen dennoch nicht in Frage: "Das können wir nicht machen."

Autofahrer auf der Suche nach einer Parklücke schleichen derzeit sowohl durch die Altstadt als auch durch Straßen, in denen sie normalerweise immer noch einen Abstellplatz finden. Aber in der Burgfriedenstraße oder in der Brucker Straße haben sie genauso wenig eine Chance wie jenseits des Altstadtbergs in der Brunngartenstraße oder am Kühberg. Alles ist zugeparkt. Denn auf der Ludwig-Thoma-Wiese mit 120 kostenlosen und zeitlich unbeschränkten Stellplätzen, die größte Parkmöglichkeit in Altstadtnähe, geht seit Montag nichts mehr. Ein gutes Dutzend Halteverbotsschilder macht Autofahrern unmissverständlich klar, dass vom 7. Oktober bis 9. November das Parken auf der gesamten Fläche verboten ist.

Nun ist das ja eigentlich nichts Neues für die Dachauer: Im August erst fand auf der Thoma-Wiese das Volksfest statt. Aber da sind Sommerferien und die Verkehrslage ist ohnehin entspannter. Zudem wird in der Volksfestzeit die Ludwig-Thoma-Straße als Einbahnstraße ausgewiesen, so dass eine ganze Reihe zusätzlicher Schrägparkplätze für Besucher zur Verfügung gestellt werden können.

Auch für die Zeit der Diva gibt es einige Maßnahmen, mit denen die Stadt versucht, den Verkehr in den Griff zu bekommen. So wird die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf der Ludwig-Thoma-Straße entlang dem Ausstellungsgelände auf 30 Stundenkilometer beschränkt und ein Überholverbot angeordnet. "Eine Einbahn-Regelung wie beim Volksfest gibt es aber nicht", erklärt Hauptamtsleiter Hermann. Das würde, anders als im verkehrsarmen August, zu viele Probleme nach sich ziehen. Immerhin wird es vier Behindertenparkplätze am Ausstellungsgelände geben. Zudem teilt die Stadtverwaltung mit, dass ausreichend Fahrradständer zur Verfügung stehen, doch zugleich lässt sie wissen, dass der Radweg entlang der Thoma-Wiese während der fünf Diva-Tage nicht benutzbar ist.

Die Aussteller können ihre Fahrzeuge während der Gewerbeschau auf dem ehemaligen Holzlagerplatz der MD-Papierfabrik abstellen. Parkmöglichkeiten für Besucher gebe es entlang der Ostenstraße sowie auf dem früheren MD-Firmenparkplatz an der Lilien- und Rosenstraße, ein gutes Stück entfernt vom Ausstellungsgelände. "Ideal ist das nicht", sagt Hermann bedauernd. Doch immerhin einen Trost hat er für Dachauer und auswärtige Besucher an diesem Sonntag: "Beim Herbstmarkt wird das Parkverbot auf der Thoma-Wiese aufgehoben."

© SZ vom 10.10.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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