Neues Verwaltungszentrum:Stadt will Schuhhaus Rössler anmieten

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Die Stadt wächst, das Rathaus nicht. In der Altstadt könnten aus einem Schuhgeschäft nun neue Amtsstuben werden.

Das Rathaus bleibt auf dem Berg und die Verwaltung in der Altstadt. Die Stadträte haben dazu am Mittwoch im Haupt- und Finanzausschuss einen Grundsatzbeschluss gefasst. Außerdem wird die Stadt in Verhandlungen treten um das Gebäude, in dem jetzt noch das Schuhhaus Rössler untergebracht ist. Im August schon hatte die Stadtverwaltung angefragt, ob dieses zum Verkauf steht. SPD, Grüne und Bündnis für Dachau hatten gemeinsam entsprechende Anträge gestellt. Seit Jahren wird diskutiert, wie und wo die Stadtverwaltung sich ausbreiten soll. Mittlerweile ist sie wegen des raschen Bevölkerungswachstums der großen Kreisstadt so umfangreich geworden, dass Büros zum Teil mit drei und vier Angestellten belegt sind und neue Mitarbeiter schwer untergebracht werden können und beispielsweise in ihrer Abteilung keinen Platz mehr finden.

Die Notwendigkeit der Rathaus-Erweiterung sei unbestritten, erklärte Grünen-Stadtrat Thomas Kreß und Sabine Geißler vom Bündnis plädierte dafür, die Möglichkeit der Erweiterung zu ergreifen, jetzt, da das Schuhhaus Rössler ein Gebäude weiterziehe und dadurch ein Anwesen in bester Lage frei würde. Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) sprach sich nachdrücklich für ein Rathaus der kurzen Wege aus, sowohl für Angestellte, wie auch Bürger. Die Fraktionen waren sich außerdem einig, dass für die Verwaltung die Altstadt der beste Standort ist. Nicht nur, um einzelne Abteilungen nicht vom Rathaus zu entfernen, sondern auch, weil der Publikumsverkehr der Belebung der ganzen Altstadt diene und "für die Geschäfte unabdingbar sei". Zuletzt zählte das Bürgerbüro etwa 25 000 Besuche im Jahr.

Die CSU-Stadträte reagierten skeptisch und wollten vor einer Grundsatzentscheidung über den Standort Altstadt eine Reihe von Fragen geklärt haben. So müsse zunächst der tatsächliche Flächenbedarf der Verwaltung geklärt werden, erklärte Wirtschaftsreferent Florian Schiller. Es sei zu bedenken, dass die Zukunft digital werde und immer weniger Bürger persönlich ihre Angelegenheiten im Rathaus klären müssten und daher der Besucherverkehr möglicherweise eher abnehme als wachse. Fraktionsvorsitzender Dominik Härtl erklärte, es ginge um eine Investition von zehn bis 20 Millionen Euro, diese müsse man sorgfältig abwägen und planen. Fraktionsmitglieder von SPD, Bündnis und Grünen warfen der CSU vor, eine Verzögerungstaktik zu führen und mit "Nebelkerzen zu werfen". Den Anträgen wurde schließlich mit neun zu sechs Stimmen zugestimmt.

© SZ vom 25.09.2015 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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