Im Frühling sollen die Besucher des Dachauer Schlosses wieder zum Essen ins Restaurant einkehren oder auf der Terrasse einen Kaffee trinken können. "Von Mai an soll wieder geöffnet sein", sagt Ines Holzmüller, das sei das feste Vorhaben der Bayerischen Schlösserverwaltung, so die Pressesprecherin. Das sogenannte Interessebekundungsverfahren sei beendet, im Februar und März wolle die Schlösserverwaltung die Unterlagen der Gastwirte, die sich um den Lokalbetrieb im Dachauer Schloss beworben haben, sichten und mit einigen der Anwärter sprechen. Informationen über die Anzahl und Herkunft der Bewerber gibt die Schlösserverwaltung nicht bekannt. In der Zwischenzeit sollen am Lokal einige Schönheitsreparaturen vorgenommen werden. "Wir arbeiten mit Hochdruck daran, dass im Frühjahr wieder eröffnet werden kann", sagt Holzmüller.
Seit Oktober ist das Schlosscafé zugesperrt
Das bisherige Schlosscafé ist seit Oktober zugesperrt, die Pächterin hatte Insolvenz angemeldet. Nur drei Wochen zuvor hatte der Museumsbetrieb nach dem Abschluss der Bauarbeiten wieder begonnen. Im Oktober 2010 hatte ein Gastronomenehepaar aus Holzhausen am Ammersee das Lokal übernommen, nach zehn Monaten Leerstand. Im November 2013 starb jedoch der Mann, der in Holzhausen auch ein Hotel betrieben hatte. Seine Witwe gab das Hotel auf. Die Stadt Dachau hat keinen Einfluss auf die Pächterwahl, beobachtet aber die Entwicklung des Traditionslokals von jeher mit großem Interesse. Kulturreferent Tobias Schneider lobte im Herbst die gute Zusammenarbeit mit der bisherigen Pächterin. Zur Eröffnung des Lokals vor mehr als fünf Jahren hatte es den kirchlichen Segen und eine Ansprache des damaligen Oberbürgermeisters vor geladenen Ehrengästen gegeben. Das Lokal ist wichtig für den Tourismus und auch das Lebensgefühl der Dachauer - umso mehr, als der Biergarten der Schlossbergbrauerei wohl für immer verschwunden ist. Im Juni wird der Maler Georg Baselitz im Schloss ausstellen, der Kaffee oder das Bier danach sollten dann nicht fehlen.