Dachau:Neuer Anreiz für Zivilcourage-Preis

Kulturausschuss des Stadtrats ändert Vergabekriterien

Der Kulturausschuss des Stadtrats hat die Kriterien für den Dachauer Zivilcouragepreis verändert. Bisher hieß es, dass Personen und Gruppen ausgezeichnet werden, "die sich mit Mut, Fantasie und Engagement für Rechte von Verfolgten und diskriminierten Minderheiten einsetzen". Der Passus wurde nun um den Hinweis ergänzt, dass zu den potenziellen Preisträgern auch Personen gehören sollen, die sich "unter Inkaufnahme von gravierenden Risiken beziehungsweise persönlichen Nachteilen" für andere Menschen einsetzen. Die zweite Änderung betrifft den Kreis der Vorschlagsberechtigten. Er reichte bisher vom Stadtrat über das Dachauer Forum und Vereinen für Zeitgeschichte bis zur Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern. Jetzt wurde er um den Runden Tisch gegen Rassismus sowie sämtlichen Schulen und Bürgerinnen und Bürger der Großen Kreisstadt erweitert.

Der Kulturausschuss erhofft sich von dem Beschluss eines größere Zahl an Vorschlägen. Die Regelung, wonach der Preis alle zwei Jahre vergeben wird, behält er bei. Auch das Ziel bleibt dasselbe: "Im Wissen um die Schreckensgeschichte, die mit dem Namen der Stadt Dachau verbunden wird, soll dieser Preis ein Zeichen setzen gegen das Wegsehen, das Schweigen, die Gleichgültigkeit."

Die Preisträger sind: 2015 - Gülsen Celebi (Düsseldorf); 2013 - Jörg Wanke, für die Initiative Zossen zeigt Gesicht; 2011 - Stanislav Zámecnik (geboren 1922 in Nivnice, gestorben 2011 in Prag); 2009 - Mirjam Ohringer (geboren 1924 in Amsterdam). 2007 - Lina Haag ( geboren 1907 in Hakgling, gestorben 2012 in München). Die erste Preisträgerin 2005 war Maria Seidenberger (geboren 1927, gestorben 2012 in Hebertshausen im Landkreis Dachau).

© SZ vom 26.07.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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