Dachau:Neonazistische Umtriebe

"Die KZ-Gedenkstätte im Focus der Rechten" - ein Vortrag

Der Diebstahl des KZ-Tores vor mehr als zwei Jahren war der schwerste Angriff auf die Erinnerung und die Gedenkstätte Dachau, die 1965 eröffnet worden ist. Die Ermittler der Fürstenfeldbrucker Kripo vermuten rechtsradikale Motive für die Schändung, die weltweit Empörung ausgelöst hatte. Das Eisentor, zentrales Symbol der Leiden von mehr als 200 000 Häftlingen aus ganz Europa, ist inzwischen wieder zurück. Aber rechtsradikale Umtriebe und die Sicherheit der Gedenkstätte bleiben ein Thema: Am Freitag, 17. März, lädt die KZ-Gedenkstätte Dachau im Rahmen der "Internationalen Wochen gegen Rassismus 2017 in München" zum Vortrag "Die KZ-Gedenkstätte Dachau im Fokus der Rechten" ein. Ulrich Unseld, Mitarbeiter der Bildungsabteilung der Gedenkstätte, berichtet über neonazistische Aktionen und rechte Störer auf dem Gedenkstättengelände.

Seit der Gründung der KZ-Gedenkstätte Mitte der Sechzigerjahre stand der Ort des ehemaligen Konzentrationslagers Dachau immer wieder im sich verändernden Fokus der Rechten. Neonazistische Aktionen auf dem Gelände kamen zwar selten, aber immer wieder vor. So wurden im Mai 2010 an die Wände der zwei rekonstruierten Häftlingsbaracken antisemitische, antiisraelische und antiamerikanische Parolen geschmiert. "Verschwörungstheoretische, apologetische und negationistische Argumentationen beziehen sich auch auf die Geschichte des Konzentrationslagers Dachau", heißt es in der Pressemitteilung. Die Vortragsveranstaltung möchte einen Überblick über diese Themenfelder und den Umgang der Gedenkstätte und ihrer Mitarbeiter mit dieser Problematik aufzeigen. Der Vortrag beginnt um 14.30 Uhr und findet im Seminarraum der KZ-Gedenkstätte Dachau statt. Der Eintritt ist frei. Interessierte müssen sich jedoch vorher anmelden, bis zum 16. März unter E-Mail-Adresse bildung@kz-gedenkstaette-dachau.de.

© SZ vom 06.03.2017 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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