Dachau:Mobile Reserve wenig effizient

SPD zieht Antrag zur Aufstockung der Jugendsozialarbeit zurück

Nicht nur innerhalb der Kommunalpolitik, auch in den Schulen ist der Unterschied zwischen Schulsozialarbeit und Jugendsozialarbeit an Schulen nicht präzise genug bekannt. Die ersten kümmern sich beispielsweise um Ganztagsangebote, die aus Sicht der Lehrer, der Schulleitung und der jeweiligen Sozialpädagogen sinnvoll sind. Davon muss man die Experten unterscheiden, die im Auftrag der Jugendhilfe an Schulen tätig sind. Ihre Aufgabe ist es, Probleme von Schülern zu erkennen. Meistens hängen sie mit innerfamiliären Konflikten zusammen, die im Unterricht am Verhalten deutlich werden. Jugendsozialarbeit an Schulen ist also aus Sicht des Landkreises ein Früherkennungsinstrument der Jugendhilfe. Und dafür ist die Kommune gesetzlich zuständig.

Nun wollte die SPD-Kreistagsfraktion eine Mobile Reserve schaffen, die am Kreisjugendamt angesiedelt ist und aus elf Fachkräften besteht. Diese Eingreifgruppe sollte an den 21 Schulen tätig werden, wo es noch keine Jugendsozialarbeit gibt. Die SPD zog ihren Antrag am vergangenen Montag im Jugendhilfeausschuss zurück. Den fachlichen Grund lieferten die Experten der Jugendverbände. Sie halten eine Mobile Reserve für wenig effizient, da bei einer sporadischen Anwesenheit an einer Schule kein Vertrauensverhältnis zu Kindern aufgebaut werden kann.

Der zweite Grund war die Finanzierung. Auch wenn die Jugendhilfe eine originär kommunale Aufgabe ist, besteht die Aussicht auf Zuschüsse durch die Regierung von Oberbayern. Tatsächlich finanziert sie im Landkreis solche Schaltstellen der Führerkennung mit. Das Landratsamt empfahl, den Antrag abzulehnen, weil sonst eventuelle finanzielle Förderung blockiert werden könnte. Denn der Staat unterstütze keine Projekte, die angelaufen sind. Zudem sei zu erwarten, dass der Staat in diesen Bereich stärker investieren wird.

© SZ vom 23.06.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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