Dachau:Mit Diabetes in die Klinik

Fast jeder dritte stationäre Patient leidet an Diabetes mellitus. Die Stoffwechselkrankheit kommt somit im Krankenhaus weit häufiger vor als in der Allgemeinbevölkerung. Oftmals leiden die Betroffenen zudem an Begleit- und Folgeerkrankungen, etwa Herz-, Nieren- oder Leberkrankheiten, die Hauptursache für den Klinikaufenthalt sind. Erschwerend kommt hinzu, dass sie ein zusätzliches Risiko für Komplikationen besitzen. Zum Beispiel kann nach einer Operation der Blutzuckerspiegel aufgrund von Stress stark ansteigen. Wie sich Betroffene auf einen Aufenthalt am besten vorbereiten können und wie die Diabetesbehandlung erfolgt, wenn operiert werden muss, darüber informiert Georg Guggenberger, Leitender Oberarzt Gastroenterologie und Diabetologie am Helios Amper-Klinikum Dachau am Mittwoch, 9. Dezember, um 18 Uhr im Tagungszentrum.

Guggenberger ist der Ansicht, dass Diabetes im Krankenhaus oft schlechter regulierbar ist als im Alltag: "Die Patienten befinden sich oft in einer Stresssituation und bewegen sich weniger." Die Klinikkost entspreche nicht ihren üblichen Ernährungsgewohnheiten. Medikamente oder Infektionskrankheiten könnten den Blutzuckerspiegel entgleisen lassen. Auch müssten Diabetiker oftmals ein bis zwei Tage länger in der Klinik bleiben als andere Patienten, weil nach einer Operation häufiger Komplikationen auftreten. Das Ziel lautet also: "Menschen, die mit Diabetes als Nebendiagnose ins Krankenhaus kommen, sollen so versorgt werden, dass ihr Stoffwechsel optimal eingestellt ist. Dazu sollten sie, wenn möglich, eine Klinik wählen, die über einen entsprechenden Facharzt oder eine Abteilung für Diabetologie verfügt."

© SZ vom 08.12.2015 / sz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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