Dachau:Mehr Busse, kostenfreies Parkhaus

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150 Parkplätze sollen von kommendem Jahr an am Bahnhof wegfallen, Pendler und Anwohner überlegen Alternativen

Von Leonie Sanke, Dachau

Der ohnehin vorhandene Parkplatzmangel am Dachauer Bahnhof wird sich voraussichtlich verschärfen. Wie kürzlich bekannt wurde, läuft der Pachtvertrag der Stadt für eine der Parkplatzflächen mit einem privaten Eigner zum Jahresende ab - eine Verlängerung konnte die Stadt bisher nicht erreichen. Damit würden etwa 150 kostenfreie Parkplätze verloren gehen, für die bislang kein Ausgleich in Sicht ist. Vor allem für Pendler, die auf einen Stellplatz am Bahnhof angewiesen sind, ist das ein echtes Problem. Die SZ Dachau hat mit betroffenen Pendlern und Anwohnern gesprochen.

"Ab 9 Uhr gibt es hier keinen Parkplatz mehr, wenn die 150 Plätze fehlen, wird es noch schwieriger", sagt Maximilian Schön, der beruflich jeden Tag zwischen Dachau und München pendelt. Wie ihm geht es vielen. Während Dachauer wie Schön zur Not auch mit dem Fahrrad, dem Bus oder zu Fuß zum Bahnhof gelangen könnten, gestaltet sich das für Pendler aus umliegenden Gemeinden schwierig.

Doch auch für Anwohner hätte der Verlust der Parkplätze negative Folgen, zum Beispiel für Katrin Seidel. Sie wohnt im Stadtteil Augustenfeld, nutzt die Parkplätze am Bahnhof auch privat und fürchtet, dass die Anwohner noch stärker zugeparkt werden könnten. "Ich arbeite im ambulanten Dienst und habe viele Patienten in der Gegend. Wo soll ich mich denn dann hinstellen?"

Einen offiziellen Lösungsvorschlag seitens der Stadt gibt es noch nicht. Der Bau eines Parkhauses steht zwar im Raum, ist jedoch noch nicht beschlossen. Unter den Dachauer Pendlern stößt ein mögliches Parkhaus auf wenig Gegenliebe. "Das hätte auch nur begrenzt Plätze und wäre ja auch ein Kostenfaktor", sagt Katrin Seidel. Ähnlich sieht das der Dachauer Andreas Müller-von Hoff: "Sollte ein Parkhaus gebaut werden, müsste es kostenlos sein." Pendlern wie ihm sei es nicht zuzumuten, zusätzlich zur Fahrkarte täglich Parkgebühren zu zahlen. Pauline Deffner aus Dachau, die für ihr Studium täglich nach München fährt, sieht in einem Parkhaus dagegen eine mögliche Lösung. Und sie hat einen weiteren Vorschlag: "Man sollte die Busse zum Bahnhof aufstocken."

Von der vom Stadtrat abgelehnten Idee, die Kleingartenflächen nahe dem Parkplatz zu Stellplätzen umzufunktionieren, halten auch die von der SZ befragten Pendler nichts. "Die Stadt sollte sich lieber mit dem Verpächter einigen, damit sie die Fläche behalten kann", sagt Katrin Seidel.

© SZ vom 18.07.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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