Dachau:Mann bei Brand schwer verletzt

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Ein 38-jähriger Dachauer befüllt eine noch heiße Lampe mit Ethanol. Es kommt zu einer Verpuffung, die Küche geht in Flammen auf. Das Unfallopfer kommt in eine Spezialklinik.

Von Gregor Schiegl, Dachau

Bei einem Küchenbrand in einem Dachauer Wohnhaus hat ein 38-jähriger Mann am Freitagnachmittag schwere Brandverletzungen erlitten, zwei weitere Menschen wurden leicht verletzt. Das Feuer war in der Küche einer Wohnung im dritten Stock eines Mehrfamilienhauses am Dr.-Karl-Haaser-Weg am Udldinger Hang ausgebrochen. Nach Erkenntnis des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord hatte der Mann eine Lampe mit Ethanol befüllt, die offenbar noch heiß war. Dabei kam es zu einer Verpuffung, bei der die komplette Küche in Brand geriet. "Die genaueren Umstände müssen wir allerdings noch klären", sagte ein Präsidiumssprecher. An der Wohnung entstand durch Feuer und Ruß nach erster Schätzung ein Schaden von rund 30 000 Euro.

Der Alarm erfolgte nach Angaben der Feuerwehr um 13.48 Uhr. Einsatzkräfte aus Dachau, Pellheim und Günding rückten mit einer Kolonne von Löschfahrzeugen an. Den ersten Einsatzkräften kam bereits der schwer verletzte Bewohner entgegen, Rauch trat aus einem geöffneten Fenster. Ein Trupp mit Atemschutzmasken konnte das Feuer nach Angaben des Dachauer Feuerwehrsprechers Wolfgang Reichelt rasch löschen. Dank der verschlossen Zimmertüren breitete sich der Brand nicht auf andere Räume aus.

Ein Rettungshubschrauber des ADAC, der abflugbereit auf einem Feld neben der Franz-Xaver-Böck-Straße wartete, brachte den Schwerverletzten in eine Spezialklinik nach Murnau. Neben München gibt es in Murnau das nächstgelegene Verbrennungszentrum in Deutschland. Zunächst war von "schwersten Verletzungen" die Rede. Diese Angaben korrigierte ein Polizeisprecher am frühen Abend. Der Mann sei erheblich verletzt worden. Allerdings bestehe keine Lebensgefahr. Zwei weitere Hausbewohner wurden sicherheitshalber zur Untersuchung ins Münchner Klinikum Dritter Orden gebracht. Die Wohnungseigentümerin und Lebensgefährtin des Schwerverletzten wartete, eingehüllt in eine Decke, auf das Ende der Löscharbeiten. Anschließend wurde die Küche mit einer Wärmebildkamera nach Glutnestern abgesucht. Zur Entlüftung waren die Fenster der Wohnung geöffnet, gegen 14.45 Uhr war immer noch ein schwacher Brandgeruch wahrnehmbar. Die Hausfassade blieb dem Augenschein nach von Feuer und Rauch unversehrt.

Bereits in der Nacht auf Donnerstag hatte es in der Nacht einen Zimmerbrand in Dachau gegeben. Beim Eintreffen an der Pater-Roth-Straße teilten Polizisten der Feuerwehr mit, dass zwar Licht in der Wohnung im dritten Obergeschoss brenne, jedoch weder Rauch noch Flammen zu sehen seien. Nach einer kurzen Temperaturkontrolle mit der Wärmebildkamera wurde die Wohnungstür gewaltsam geöffnet, heller Rauch schlug den Einsatzkräften entgegen, woraufhin die Tür zunächst wieder verschlossen wurde. Nach Einbau eines Rauchschutzvorhangs drang ein Atemschutztrupp in die Wohnung vor. Wenige Augenblicke später brachten sie den Bewohner vor die Tür, der tief und fest geschlafen hatte. Auf dem Herd fand der Trupp stark verschmortes Essen. Nach einer Stunde war der Einsatz beendet.

© SZ vom 03.12.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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