Dachau:Malerische Träume

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Malt Werke, die zunächst unwirklich wirken, bei genauerer Betrachtung allerdings aus einzelnen, sehr wirklichen Elementen bestehen: Herbert Laub. (Foto: Jørgensen)

Herbert Laub verarbeitet Erlebtes in seinen Bildern

Von Moritz Köhler, Dachau

Die Kleine Altstadtgalerie ist gut gefüllt. Die Abendsonne scheint durch die großen Fenster und taucht die Galerie in ein helles, warmes Licht. Die Besucher spazieren durch die Räume, plaudern und betrachten die Gemälde. Es herrscht eine ruhige, verträumte Atmosphäre - passend zu der Ausstellung, die den Titel "Heute schon geträumt" trägt. Der Dachauer Künstler Herbert Laub zeigt darin seine Werke.

Bei der Vernissage am Donnerstagabend gibt sich der Künstler bescheiden. Bei einer kurzen Begrüßung sagt er den Besuchern: "Wenn ich beobachten kann, dass Sie heute vor einem Bild stehen bleiben und es auf sich wirken lassen, ist der Abend für mich ein großer Erfolg." Laub verarbeitet in seinen Gemälden Erlebnisse, die ihn beeindruckt haben. Er erinnert sich an Träume und Begegnungen und versucht, diese abzubilden. Meist verfolgt er dabei den Stil des Surrealismus. "Das scheint mir am passendsten. Ich verarbeite in einem Bild ja nicht nur ein isoliertes, sondern viele, sich überlappende Ereignisse", erläutert er. So entstehen Werke, die zunächst unwirklich wirken, bei genauerer Betrachtung allerdings aus einzelnen, sehr wirklichen Elementen bestehen.

Laub wurde 1949 in Dachau geboren. Er absolvierte eine Ausbildung zum Dekorateur. Während seiner beruflichen Laufbahn hielt er viele seiner Ideen in Skizzen und kleinen Zeichnungen fest. 2010 beschloss er, seine Leidenschaft zum Beruf zu machen. Er absolvierte einen Kurs in Acrylmalerei und begann erste Gemälde zu schaffen. Die Ausstellung in der Kleinen Altstadtgalerie ist seine erste große Langzeitausstellung. Hier zeigt er 38 Acrylgemälde, die auch zum Verkauf bereit stehen.

Die Bilder gefallen den Besuchern offenbar. Sie erfüllen Laubs Wunsch und bleiben lange vor seinen Werken stehen. "Mir gefallen die Bilder gut", befindet Brigitte Hermann. Sie besucht die Ausstellungen in der Kleinen Altstadtgalerie häufig. "Laubs Werke sind interessant und abwechslungsreich. Besonders schön finde ich die Farbgebung, das Zusammenspiel von Licht und Schatten." Außerdem gefallen ihr die Geschichten, die Laub in seinen Gemälden erzählt.

Die Stimmung in Laubs Bildern wechselt ständig. Während Bilder wie "Ilussion" aus dem Jahr 2016 von einer düsteren Atmosphäre geprägt sind, dominieren in Gemälden wie "Frau in Weiss" warme Farben. Auf ein Lieblingsbild will sich Laub nicht festlegen, ein Favorit sei aber "Introversion". "Das Bild soll eine Stimmung vermitteln, eine nachdenkliche und eben introvertierte Stimmung", sagt Laub.

Die Ausstellung in der Kleinen Altstadtgalerie läuft seit dem 9. Juni bis zum 10. Juli. Sie ist donnerstags und freitags von 18 bis 20 Uhr und sonntags von 14 bis 16 Uhr geöffnet.

© SZ vom 13.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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