Dachau:Löwl diskutiert in Cannes

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Auf einer Messe geht es um Potenziale von Metropolregionen

Auf Einladung der Stadt München hat Landrat Stefan Löwl (CSU) die Immobilienmesse MIPIM im französischen Cannes besucht. Er nahm dort an einer Podiumsdiskussion zum Thema "Entwicklungsmöglichkeiten im Stadtgebiet und Umland" teil. Dabei ging es insbesondere um die Potenziale und Herausforderungen der Münchner Umlandkommunen. Dazu zählt die Verfügbarkeit von Flächen ebenso wie die Aufgabe, den ländlichen, gewachsenen Charakter der Gemeinden beizubehalten und umfassende Mobilität zu organisieren. "So wenig ich mir Hochhausquartiere wie in Frankfurt oder anderen europäischen Metropolen in München vorstellen kann und will, so wenig können Trabantenstädte wie im Umland vieler anderer großer Wachstumsmetropolen die Lösung der Wohnungsprobleme in der Metropolregion München sein", sagte Löwl. "Aufgrund der Flächenknappheit müssen Lösungen natürlich auch in die Höhe gehen, aber unter Berücksichtigung der bisherigen Strukturen." Mit Blick auf die Infrastruktur forderte der Landrat eine Lastenteilung. Der Fokus müsse auf eine weitere Stärkung des öffentlichen Nahverkehrs gelegt werden. Gleichzeitig dürfe aber auch der Straßenverkehr nicht vernachlässigt werden, da sonst die Busse ebenfalls im Stau stehen würden.

Ein weiterer Schwerpunkt betrifft die finanziellen Rahmenbedingungen. Da die Einkommensteueranteile der Kommunen für die vielfältigen Aufgaben nicht ausreichten, müsse entweder steuerstarkes Gewerbe im Umland angesiedelt werden oder über finanzielle Ausgleichsmechanismen verhandelt werden, sagte Löwl. Hierfür brauche es eine allgemeine und verbindliche interkommunale Vereinbarung. "Ich könnte mir beispielsweise vorstellen, dass Gewerbe in einer Gemeinde mit besonders günstiger Verkehrsanbindung angesiedelt wird, während Wohnraum in einer anderen, naturnäheren Gemeinde geschaffen wird und die beteiligten Kommunen sich über eine gemeinsame Verteilung der Steuereinnahmen einigen." Bei den Mobilitätsherausforderungen solle es unter Einbindung des Verkehrsverbunds einen gemeinsamen Fonds geben, um beispielsweise wichtige Buslinien und Park&Ride-Plätze im Umland zu finanzieren.

© SZ vom 19.03.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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