Dachau:Länger geschlossen

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Der Bahnübergang bei Steinkirchen ist schon seit Monaten für Fußgänger und Radfahrer unbenutzbar. (Foto: privat)

Bahnübergang am Waldfriedhof bereitet Kopfzerbrechen

Der Bahnübergang von Steinkirchen und dem Stadtteil Etzenhausen aus zum Waldfriedhof ist eine Schlüsselstelle. Über diesen Weg erreicht man problemlos das Klinikum und die Dachauer Altstadt. Umgekehrt eröffnen sich Spaziergänge bis nach Prittlbach und Goppertshofen. Nun ist der Übergang wegen des Ausbaus der früheren Linie A zur S-2 nach Altomünster seit Monaten gesperrt. Eigentlich sollte er schon längst wieder offen sein und nach dem Vorbild des Bahnübergangs für Fußgänger und Radfahrer am Stadtbahnhof ausgebaut sein.

Am vergangenen Donnerstagnachmittag fand ein Ortstermin statt, auf dem die Experten der Deutschen Bahn die Sachlage erörterten. Wie das städtische Bauamt mitteilt, türmen sich erhebliche technische Schwierigkeiten auf, die eine völlig neue Lösung erforderten. Damit Passanten die S-2-Trasse sicher überqueren können, muss die Bahnlinie besser einsehbar sein, da die Züge aus Dachau Richtung Altomünster in einer lang gezogenen Linkskurve auf den Bahnübergang zufahren. Früher war das kein Problem, weil die Dieselloks an der Stelle noch kein großes Tempo erreichten und eh nicht schneller als mit 60 Stundenkilometer unterwegs waren. Jetzt erreichen sie dort schon Tempo 80. Fachleute sprechen von Sichtdreiecken, die vergrößert werden sollen. Dazu müsste aber ein Teil der Böschung in der Hanglage des Waldfriedhofs abgetragen werden.

Und nun wird es wirklich problematisch: Denn, wie das städtische Bauamt mitteilt, befindet sich dort eine der "Wasser-Hauptleitungen für das gesamte Stadtgebiet". Würde man sie verlegen wollen, wäre "die halbe Stadt" über einen langen Zeitraum ohne Trinkwasser. Ob am Donnerstag schon eine Lösung gefunden wurde und wenn ja, welche, weiß das städtische Bauamt nicht. Es verweist darauf, dass die Deutsche Bahn zu gegebener Zeit an die Öffentlichkeit herantreten wolle. Die Dachauer Bürger müssen sich wohl auf eine längere Zeit einstellen, bis der Übergang wieder geöffnet wird. Von der Pressestelle der Bahn war bisher keine Stellungnahme zu erhalten.

© SZ vom 13.04.2015 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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