Dachau:Kuchen backen statt Brote schmieren

(Foto: Privat)

Familie Tischer aus Mitterndorf: Stefan, Julia, Simon (11), Maria (9), David und Elias (6).

SZ: Was ist doof?

Simon Tischer: Ich vermisse die Schule. Es ist anstrengend, die vielen Hausaufgaben selbständig zu machen. Das fühlt sich mehr an als Unterricht, Lernen und Hausaufgaben zusammen.

Julia Tischer: Es ist in der Früh stressig, mehreren manchmal verzweifelten Kindern erklären zu müssen, was etwa ein Elfchen-Reim ist, wie eine Online-Recherche funktioniert und warum 20 aus zwei Zehnern besteht. Dabei sollte man seit einer halben Stunde im Büro sein.

Was ist schön?

Die Kinder haben es in der ersten Zeit genossen, mit Nachbarskindern durch Wald und Wiesen zu streifen. Kein Prüfungsstress, keine Brotzeit schmieren. Inzwischen entsteht aus der Ruhe Kreativität. Die Kinder backen Kuchen oder fertigen richtig gute Werkstücke aus Holz. Wir sind demütiger geworden und besinnen uns auf das, was wirklich wichtig ist: das Leben, Zusammenhalt, Hilfe anbieten und annehmen, in Lohn und Brot zu stehen. Ich hoffe, dass viele das noch lange verinnerlichen werden.

Auf was freut ihr Euch?

Die Zwillinge freuen sich auf Ostern und darauf, Oma und Opa zu treffen, ihre Freunde "in echt" zu sehen, auf die Schule und vielleicht auch auf einen Besuch im Schwimmbad.

Was wir sonst noch den lieben langen Tag treiben?

Wir telefonieren mehr und whatsappen. Zum Fernsehen oder virtuellen Museums- und Theaterbesuchen haben wir keine Zeit. Uns ist nicht langweilig.

© SZ vom 04.04.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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