Auch die Überparteiliche Bürgergemeinschaft (ÜB) Dachau fordert nun einen Gestaltungsbeirat, der an der Entwicklung des MD-Geländes mitwirken soll. Damit unterstützt die ÜB einen Vorstoß des Bündnis für Dachau, welches im vergangenen Jahr beantragt hatte, zunächst das Konzept eines Gestaltungsbeirats im Bauausschuss des Stadtrates vorzustellen. Diesem Vorschlag hatte auch die CSU-Fraktion zugestimmt. Im November wurden die Stadträte dann von einem Vertreter der bayerischen Architektenkammer informiert.
Bei all diesen Fraktionen liegt die Betonung allerdings auf dem Wort temporär: Für nicht länger als fünf Jahre solle ein solcher Gestaltungsbeirat eingerichtet werden, grenzt die ÜB in ihrem Antrag ein. "Neben planerischen und gestalterischen Fragen auf dem MD-Gelände sollen auch markante Anschlusspunkte zur bestehenden Umgebungsbebauung (z.B. Konrad-Adenauer Straße) explizit Gegenstand der Beiratsarbeit sein. Ziel der Arbeit des beratenden Gremiums soll sein, dort eine Planungs- und Bauqualität auf hohem Niveau sicherzustellen und somit auch die Akzeptanz der Bürger zu erhöhen", heißt es im Antrag der ÜB. Gebildet würde der Beirat von der bayerischen Architektenkammer.
Im Unterschied zur Einrichtung eines festen, dauerhaften Gremiums, könnte der Stadtrat durch einen temporären Beirat zunächst die Arbeitsweise einer solchen Expertengruppe kennenlernen, ohne sich langfristig binden zu müssen. So argumentierte das Bündnis in seinem ersten Antrag. Auch das Architekturforum Dachau befürwortet einen Gestaltungsbeirat und organisierte eigens im November dazu einen Fachvortrag.
Es ist anzunehmen, dass der Antrag der ÜB auf viel Zustimmung stößt. Bereits in der Bürgerbeteiligung zu MD im Sommer war deutlich geworden, dass auch die Bevölkerung sich eine Gestaltung unter Aufsicht unabhängiger Fachleute wünscht. Die Mitglieder des Gremiums dürften im Landkreis Dachau nicht beruflich tätig sein. Dem Beirat würden Experten auf den Gebieten Architektur, Landschaftsplanung und Städtebau angehören.