Kreativschmiede Dachau:Wo Erstlingswerke entstehen

Lesezeit: 2 min

Angeleitet von professionellen Künstlern können die Kinder ihrer Kreativität freien Lauf lassen. (Foto: Toni Heigl)

In der Beuys-Akademie der Dachauer Kreativschmiede lernen Kinder verschiedene Kunstformen kennen.

Von Sophia Roth, Dachau

Drei Nachmittage voller kreativer Action und Spaß mit kunstbegeisterten Gleichaltrigen - die Beuys-Akademie der Dachauer Kreativschmiede (Daks) macht das möglich. Angeleitet von professionellen Künstlern lernen Kinder verschiedene Kunstformen und -techniken kennen. Das Thema an diesem Nachmittag: knallbuntes Pop-Art wie die Werke von Andy Warhol und Roy Lichtenstein. Doch bevor es im hinteren Teil der Bücherei Dachau-Süd ans Malen und Drucken geht, müssen zunächst die Grundlagen gelegt werden. Ein kurzer Film informiert über die bedeutenden Pop-Art Künstler und Werke - Motive wie Schauspielikone Marilyn Monroe sind jedoch nicht allen bekannt.

Kurz darauf legen die Teilnehmerinnen los. Damit die eigene Kleidung frei von Farbklecksen bleibt, gibt es alte Karohemden zum Drüberziehen - die Mädchen im Alter von fünf bis zehn Jahren gehen in diesen beinahe unter. Papier und Ölkreiden werden verteilt, ein bunter Hintergrund soll es werden. Die jungen Künstlerinnen lassen ihrer Kreativität freien Lauf: Sie reihen verschiedenfarbige Formen aneinander, es entstehen Regenbögen, bei einem Werk lässt sich ein Drache erkennen. Im Hintergrund läuft Musik, die Kinder arbeiten zunächst ruhig und konzentriert.

Kindheitshelden auf kontrastreichem, pfiffigem Hintergrund

Doch spätestens als nach den Lieblingscomicfiguren gefragt wird, wird die Stimmung lebhafter. Anfangs möchten alle Mickey Maus, ändern dann aber doch ganz schnell ihre Meinung, als Minnie Maus, Tweety und Bambi aufkommen. Die Motive werden anhand der Monodrucktechnik auf den Hintergrund gedruckt. Dafür wird eine spezielle schwarze Farbe mit einem kleinen Roller auf einer Glasplatte verteilt, anschließend der Hintergrund verkehrtherum daraufgelegt. Die ausgedruckten Bilder von Mickey Maus und Co werden wiederum darauf platziert und fixiert, dann geht es ans Nachzeichnen der Comicfiguren mit einem Stift. Beim Loslösen und Herumdrehen des Blattes zeigen sich die Ergebnisse: unverkennbare Kindheitshelden auf kontrastreichem, pfiffigem Hintergrund. Die fertigen Kunstwerke werden an einer Wäscheleine mit Klammern zum Trocknen aufgehängt.

Doch aufhören wollen die acht jungen Künstlerinnen noch lange nicht - nach ein paar Runden Fangen und Snacks ist noch Zeit zum Zeichnen übrig - es entstehen Stillleben, Portraits und Zeichnungen. Eine Teilnehmerin erzählt, sie male sehr gerne, vor allem mit Acrylfarben auf Leinwand. Gegen 17 Uhr ist die Kunstwerkstatt dann zu Ende, die selbstgemachten Pop-Art Werke nehmen die Kinder mit nachhause.

Olivia Hartig, Kunst- und Medienpädagogin im Jugendbereich, und Karl-Michael Brand, die den Nachmittag begleitet haben, zeigen sich am Ende der dreitägigen Veranstaltung zufrieden. "Es ist total klasse, wie das Format angenommen wird und welchen hohen Stellenwert Kunst in Dachau hat", sagt Brand. Er ist Geschäftsführer von Echo, ein Verein der sich für kulturelle Bildung engagiert. Seit 2000 ist Echo mit der Kinder- und Jugendkunstschule in Dachau tätig, seit 2012 gibt es feste Standorte in der Turnhalle in der Brunngartenstraße sowie in der Büchereizweigstelle am Klagenfurter Platz. Das Programm umfasst Angebote in den Bereichen Kunst, Medien, Theater, Zirkus und Literatur.

© SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: