Dachau:Klopf, klopf, wer ist da?

(Foto: Michael Matziol)

Von David Schmidhuber, Dachau

Nanu, wer ist denn da? In all seiner Pracht zeigt sich ein Schwarzspecht mitten in Dachau und macht einen Abstecher aus der Baumhöhle hinaus ins Sonnenlicht. Eine Besonderheit, denn obwohl der Dryocopus martius, wie der Schwarzspecht in der Fachsprache genannt wird, nicht gefährdet ist, ist er doch selten anzutreffen. Zumindest im Vergleich zum Bunt- oder Grünspecht, wobei der geschätzte Schwarzspecht-Bestand in Deutschland bei zirka 28 000 bis 44 000 Brutpaaren liegt. Damit das so bleibt, ist für den Höhlenbrüter vor allem eine entsprechende Anzahl an Höhlenbäumen wichtig. Dort baut der Schwarzspecht seine Nesthöhle hinein. Nicht nur für ihn selbst ist der Bau von großer Bedeutung. Auch andere gefährdeten Höhlenbrüter wie die Dohle und der Raufußkauz oder auch Wildbienen und Fledermäuse erfreuen sich an der Arbeit des Schwarzspechts. Kennzeichnend ist für den männlichen Schwarzspecht vor allem der gut erkennbare rote Scheitel. Das Weibchen hingegen hat nur einen roten Nackenfleck. Ende März oder Anfang April legt diese Eier, knapp zwei Wochen später schlüpfen die Jungen. Könnte also gut sein, dass das Männchen nur einmal die Sicherheitslage überprüft hat. Und wer weiß, vielleicht sind schon bald einige Schwarzspechte mehr in Dachau anzutreffen.

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