Dachau: Kerngebiet statt Wohnungen

Bündnis möchte schon jetzt MD-Anwohner vor Lärm schützen

In der letzten Sitzung vor der Sommerpause hatten sich die Stadträte die Hausaufgabe verordnet, alle Anregungen der Bürger zum MD-Gelände noch einmal genau anzusehen und ihnen wichtig erscheinende Punkte zur Diskussion zu stellen. Das könnte man als willkommene Aufforderung sehen, genehme Punkte herauszupicken oder im eigenen Sinne zu interpretieren - auf jeden Fall ist es eine Möglichkeit, noch ein paar Änderungsvorschläge zu machen. Das Bündnis für Dachau, das vor Beginn der Bürgerbeteiligung im Mai offensiv dafür eingetreten war, aus den gesamten 16 Hektar ein Gewerbegebiet zu machen, hat nun einen Antrag gestellt, ein vorgesehenes Wohngebiet im Vorentwurf aufzulockern. Statt eines reinen Wohngebiets am sogenannten Mühlenforum möge bitte ein Kerngebiet entstehen. Hintergrund der Idee ist, dass die gewünschten vielfältigen Nutzungen des Mühlenforums die späteren Anwohner stören könnten. Das Forum mit dem offenen Mühlbach, Einkaufsmöglichkeiten, Jugendzentrum, möglicherweise einem Arbeiter- und Industriemuseum sowie Cafés und Restaurants soll das Herz des neuen Stadtteils werden. Bürger wünschten sich, dass hier Open-Air-Veranstaltungen stattfinden könnten oder im Sommer der Stadtstrand Platz finden könnte. Ihnen will das Bündnis entgegen kommen, indem es mit seinem Antrag schon jetzt vermeiden helfen will, dass sich später einmal Anwohner beschweren und Konzerte allzu früh zu Ende gehen müssten. Ein Kerngebiet würde eine Mischnutzung aus Wohnen und Verwaltungseinrichtungen oder Büros erlauben. Nun funktioniert die Open-Air-Saison in der bewohnten Altstadt ganz gut und Wohnbebauung garantiert, dass abends nicht die Lichter ausgehen, sondern Menschen in ihrer Umgebung ausgehen und das Viertel beleben, wenn sie nur die Möglichkeit dazu haben. Ein Kerngebiet soll es auf MD in jedem Fall geben und zwar entlang der Bahnlinie. Das Bündnis, wie auch SPD und Grüne hatten für ein Gewerbegebiet gestimmt.