Dachau:Keine Notfälle für Dachau

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Landkreis muss vorerst keine Turnhallen für Flüchtlinge öffnen

Der Landkreis muss sich für diesmal nicht in den aktuellen Notfallplan zur Unterbringung von Flüchtlingen einbringen. Den Plan hatte Sozialministerin Emilia Müller (CSU) am Mittwoch vor Himmelfahrt wieder aktiviert. Im Landkreis Dachau ist schon mehrmals die Tennishalle in Markt Indersdorf als Notunterkunft für bis zu 150 Menschen geöffnet worden. Derzeit leben dort 60 Menschen. Landrat Stefan Löwl (CSU) möchte jedoch die Fertigstellung von dezentralen Flüchtlingsunterkünften im Landkreis stark beschleunigen. In dieser Woche spricht er dazu mit mehreren Bürgermeistern im Landkreis und besucht die aufnehmenden Kommunen. Am Mittwoch wird Löwl in der Aula der Grundschule Petershausen auf einer Sonderveranstaltung sprechen. Am Donnerstag will er den Gemeinderat Röhrmoos besuchen. Grundsätzlich wolle er spätestens vier Wochen vor dem Einzug von Flüchtlingen eine Gemeinderatssitzung oder eine Bürgerversammlung in jeder Gemeinde besuchen, sagt Löwl.

Wie für den gesamten Freistaat wurden folglich auch die Aufnahmezahlen für den Landkreis bereits mehrmals heraufgesetzt. Für den Landkreis bedeutet das, dass er seit Ostern wöchentlich 20 Flüchtlinge unterbringen muss. Deshalb sollen die Bauvorhaben in Petershausen, Karlsfeld und Altomünster beschleunigt werden. Statt erst im Juli, soll die Unterkunft in Petershausen bereits nach den Pfingstferien bereit stehen, die Unterkunft in Schmarrnzell soll Anfang Juni, jene in Altomünster Ende Juni bereit sein. In Karlsfeld müssten möglicherweise Abstriche bei der Qualität der Unterkunft in Kauf genommen werden, sagte Landrat Löwl am Freitag. In dieser Woche will er darüber ein Gespräch mit Karlsfelds Bürgermeister Stefan Kolbe führen.

Auch am Dachauer MD-Parkplatz sollen Unterkünfte entstehen. In einem Brief habe er Oberbürgermeister Florian Hartmann gebeten, die Arbeiten daran zu beschleunigen, so sollten etwa die Stadtwerke sobald wie möglich alle nötigen Anschlüsse legen. "Wir kämpfen jeden Woche um die Plätze", sagt Löwl. Zuletzt waren 20 Menschen in Weichs untergebracht worden.

© SZ vom 18.05.2015 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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