Jedes Jahr der gleiche Anruf: "Wie sieht es aus, können wir das Logo des SZ-Adventskalenders wieder verwenden?" Die Folge ist ein leichtes Lächeln, das Jürgen Rothaug nicht sehen kann. "Selbstverständlich, das geht in Ordnung." Jürgen Rothaug ist Sänger, Musikpädagoge und ein Liebhaber synästhetischer Projekte, wie er sie in den vergangenen Jahren als eine Mischung aus Oper, Musical, Sprechtheater und bildender Kunst beispielsweise auf dem Gelände der MD-Industriebrache inszenierte. Dort traf dann Mozart auf Pop oder Echo auf Narcisse. Dazu hat er sich mit dem Ensemble Cantori einen beachtlichen A-Capella-Chor aufgebaut, der bei fast allen Projekten eine Art solide gesangliche Basis bildet.
Und am Ende eines jeden Jahres ergänzt der Wanderer zwischen den künstlerischen Welten sein Engagement um eine soziale Note. Dann finden zwei Konzerte statt, deren Ziel es ist, den Erlös dem Adventskalender für Gute Werke der Süddeutschen Zeitung zu spenden. Selbstverständlich mit dem passenden Programm.
Die SZ schrieb über sein Konzert im Kloster Karmel auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte im Dezember 2015: "Zärtlich schwingen sich die beiden Frauenstimmen in die Höhe, als sie ,Lieb Nachtigall, wach auf', ein volksnahes Bamberger Weihnachtslied aus dem Jahr 1670 singen. In adventlicher Vorfreude huldigen die Cantori unter der Leitung von Jürgen Rothaug dem erwarteten Christuskind mit feinen alten Weihnachtsliedern und erfüllen gleichzeitig einen wohltätigen Zweck. Das Benefiz-Konzert war festlich und andächtig zugleich, zudem auch gut besucht." Außerdem erfreute sein Kinderchor aus der Grundschule Dachau-Ost aus dem Mozartprojekt gemeinsam mit seinem Bläser-Ensemble Sonatori Bella Fontana die Passanten vor dem Hundertwasser-Denk-Haus in der Dachauer Münchner Straße mit fröhlichen weihnachtlichen Weisen. Insgesamt kamen 900 Euro zusammen, die Jürgen Rothaug dem SZ-Adventskalender überreichte. "Eine starke Summe?", fragt Jürgen Rothaug rhetorisch.
Seit 25 Jahren unterstützt Jürgen Rothaug den SZ-Adventskalender ohne Unterbrechung. "Ein kleines Jubiläum also sagt er. "Es ist doch schön, Gutes zu tun und die Menschen mit Musik zu gewinnen." Den SZ-Adventskalender empfindet er als ideales Forum für seine caritativen Projekte: "Ich versuche, durch meine musikalischen Aktionen die Menschen zu begeistern, damit sie vor Ort spenden. Sie wissen außerdem, dass ihre Spenden auch regionale Verwendung finden werden."