Dachau ist vorbereitet auf den Ernstfall:Corona-Verdacht nicht bestätigt

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Eine Person aus dem Landkreis war 14 Tage lang in Quarantäne

Von Julia Putzger, Dachau

Die Behörden im Landkreis und das Helios Amper-Klinikum sind bestens vorbereitet für den Fall einer Infektion mit dem Coronavirus. Bisher gab es einen Verdachtsfall, bei dem das Virus schlussendlich aber nicht nachgewiesen werden konnte. Bei dieser Person handelte es sich um eine sogenannte Kontaktperson: Sie hatte unmittelbaren Kontakt zu einem der mit dem Coronavirus infizierten Mitarbeiter der Firma Webasto - alle bisherigen Krankheitsfälle in Bayern konnten auf den ersten Fall in dem Unternehmen aus dem Landkreis Starnberg zurückgeführt werden.

Ärztin Christine Zweimüller vom Dachauer Gesundheitsamt bewertet die gesamte Organisation und das Vorgehen rund um den Verdachtsfall im Landkreis als sehr gut. Nachdem auf einer von der Taskforce zentral erstellten Liste auch der Name einer im Landkreis Dachau lebenden Person auftauchte, wurde für diese eine 14-tägige häusliche Quarantäne festgesetzt - das ist die maximale Inkubationszeit des Virus. Die Person habe zum Glück großes Verständnis für diese Maßnahme gezeigt und sei bereits bestens informiert gewesen, lobt Zweimüller. Während der Quarantänezeit, die am 10. Februar endete, erkundigten sich die Mitarbeiter des Gesundheitsamts täglich telefonisch nach dem Wohlbefinden der Person, mehrmals am Tag wurde Fieber gemessen. Innerhalb des Hauses gab es spezielle Regeln, um den Kontakt zu anderen Bewohner zu minimieren, etwa durch das Vermeiden von gemeinsamen Mahlzeiten. Eine vollkommene Isolation war aber nicht nötig, für die anderen Bewohner gab es keine weiteren Einschränkungen. Ein Abstrich am Ende der Quarantänezeit bestätigte erneut, dass keine Infektion mit dem Virus vorlag. Laut Zweimüller gab es seitdem auch keine weiteren Verdachtsfälle.

Sollte sich ein Patient in der Nothilfe mit Verdacht auf eine Infektion mit dem Coronavirus vorstellen, würde dieser vorerst in einem Isolierzimmer untergebracht, erklärt Konrad Trülzsch, Krankenhaushygieniker und Facharzt für Mikrobiologie, Virologie und Infektionsepidemiologie am Helios Amper-Klinikum. Dieses Einzelzimmer dürfte dann nur Personal in entsprechender Schutzkleidung betreten. Generell beachtet das medizinische Personal am Klinikum die vom Robert-Koch-Institut herausgegeben Richtlinien zu Behandlung und Diagnostik des Coronavirus. Trülzsch rät allen, die auf Grund von Fieber und Atemwegsproblemen den Verdacht einer Infektion haben, nach vorheriger telefonischer Anmeldung einen Arzt aufzusuchen - denn die beschriebenen Symptome könnten auch auf eine Influenzainfektion hindeuten.

© SZ vom 18.02.2020 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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