Das Tierheim Dachau hat am Dienstag insgesamt neun Kätzchen und neun Hundewelpen aufgenommen, die das Veterinäramt Fürstenfeldbruck aus einem illegalen Tierhandel beschlagnahmt hat. Die Tiere wurden in einem Einfamilienhaus in Eichenau gefunden. Laut Polizei besteht der Verdacht, dass die 36-Jährige Welpen gewerbsmäßig aus Osteuropa einführt und zum Verkauf anbietet; ein Gewerbe war nicht angemeldet. Bis auf eines sollen alle 18 Tiere gesund sein; allerdings waren sie offenbar noch nicht geimpft und für den Import zu jung. Die Haltung im überhitzten Dachgeschoss und in Hasenkäfigen führt nach Angaben der Polizei nun zu einem Strafverfahren nach dem Tierschutzgesetz. Da auch Beweismittel wie Kaufverträge und Heimtierpässe aufgefunden worden seien, werden auch Ordnungswidrigkeiten wegen Verstößen gegen die Gewerbeordnung verfolgt. Ob noch weitere Straftaten zollrechtlicher Art vorliegen, wird noch geprüft.
Die Behörden dürfen Tiere nur dann beschlagnahmen, wenn sie auch sicherstellen können, dass sie danach artgerecht untergebracht werden können. Auf Bitten des Veterinäramts hatte sich das Tierheim Dachau zu einer Aufnahme bereit erklärt; in Fürstenfeldbruck befinde sich nur eine kleine Hundeauffangstation, erklärte der Sprecher der Polizeiinspektion Olching.
Derzeit befinden sich die kleinen Katzen und Hunde auf der Quarantänestation. "Sie müssen sich erst mal stabilisieren", sagt die Vorsitzende des Tierschutzvereins, Silvia Gruber. Insgesamt kümmert sich das Tierheim Dachau momentan um 30 beschlagnahmte Tiere, und die Zahl wächst. "Die Tierschutzfälle nehmen leider deutlich zu." Gruber bittet um Verständnis, dass die beschlagnahmten Tiere nicht abgegeben werden dürfen. "Die Tiere gehören uns nicht." Rechtmäßiger Besitzer sei das Veterinäramt; die Behörde müsse die Tiere erst freigeben.