Dachau:Hohe Erfolgsquoten

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Die Mittelschüler brüten schon über den Prüfungen zum Mittleren Schulabschluss, eine Woche später folgt der "Quali"

Von Petra Schafflik, Dachau

Die Mittelschüler sind schon im Prüfungsstress: Seit diesem Montag, 20. Juni, schwitzen 148 Jugendliche aus dem Landkreis über der Abschlussprüfung zum Mittleren Schulabschluss. Genau eine Woche später, am 27. Juni, beginnen dort für die Neuntklässler die Klausuren für den "Quali". Diese Zusatzqualifikation streben an den Mittelschulen im Landkreis fast alle Absolventen zusätzlich zu ihrem regulären Schulabschluss an. Entsprechend hoch ist die Zahl der Kandidaten: 556 Neuntklässler haben sich heuer zur Prüfung angemeldet. Mit guten Aussichten: "Die Erfolgsquoten im Landkreis sind sehr, sehr hoch", sagt Bergkirchens Schulleiter Albert Sikora, der den Mittelschulverbund Dachau/Bergkirchen/Odelzhausen organisiert.

Den mittleren Schulabschluss können Jugendliche im Landkreis an den Mittelschulen in Dachau-Süd und Markt Indersdorf erwerben, die dafür einen speziellen M-Zweig von der siebten Jahrgangsstufe an führen. Eine jährlich neu startende M-10-Klasse gibt es an der Mittelschule Bergkirchen, die einen Schwerpunkt auf das Profilfach Wirtschaft legt. Die Schüler werden zusätzlich in Buchführung unterrichtet und absolvieren ein Englisch-Zertifikat. Die Mittelschule Karlsfeld bietet die Möglichkeit, nach dem 9 + 2-Modell nach der elften Klasse dieses Zeugnis zu erlangen. Auch die private Montessori-Schule führt Jugendliche zum mittleren Schulabschluss. Ihre Prüfung absolvieren diese Schüler als externe Kandidaten an einer staatlichen Mittelschule. Die Zahl der jungen Männer und Frauen, die einen mittleren Schulabschluss an einer Mittelschule anstreben, ist leicht rückläufig, teilt das Dachauer Schulamt auf Nachfrage mit. Der M-Zug, der an den ehemaligen Hauptschulen 1999 eingerichtet wurde, erlebte zu Beginn einen regelrechten Boom, berichtet Rektor Albert Sikora. Nun habe sich das Interesse an dem Abschluss, der im Vergleich zu den Realschulen stärker praxisorientiert ist, "eingependelt".

Die Prüfungen für die Kandidaten starteten am Montag mit dem Deutsch-Test, der in zwei Teilen Rechtschreibung, Sprachbetrachtung und Textarbeit verlangt. Gleich am Dienstag folgt die Englischklausur und am Mittwoch Mathematik. Schon abgelegt haben alle Kandidaten eine umfangreiche Projektprüfung, die je nach Schwerpunktfach im Bereich Technik, Wirtschaft oder Soziales zu absolvieren ist. Die Schüler arbeiten dafür in kleinen Gruppen, deren Teilnehmer zugelost werden. "Die Kandidaten müssen zum Beispiel im Bereich Technik einen Schaukasten für Modellautos eigenständig planen, bauen und auch vermarkten", erläutert Schulleiter Sikora. Noch umfangreicher ist die Quali-Prüfung, der sich fast alle Absolventen unterziehen, die im Sommer die Mittelschule nach der neunten Klasse verlassen. Für das Zusatzprädikat eines "qualifizierenden Abschlusses" werden schriftliche Arbeiten in Englisch, Deutsch, Mathematik und einem weiteren Schwerpunktfach verlangt. Dazu kommt ebenfalls eine praxisorientierte Projektprüfung. Je nach Schwerpunkt können auch Tests in Sport, Kunst, Musik, Informatik, Buchführung, Religion oder Ethik abgelegt werden.

Die Lorbeeren für ihre Anstrengungen dürfen alle Kandidaten dann in fünf Wochen ernten: Am 22. Juli, an einigen Schulen auch schon am Vorabend, werden an den Mittelschulen die Abschlusszeugnisse verliehen.

© SZ vom 21.06.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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