Dachau:"Haus für die ganze Lebenszeit"

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Die medizinischen Zukunftspläne für das Dachauer Klinikum

Dass ein Klinikum Menschen von der Geburt bis zum Tod begleitet und dazu die Angebote bereit hält, kann man als eine Selbstverständlichkeit ansehen. Lapidar formuliert wird im Klinikum Dachau schon jetzt geboren und gestorben. Allerdings ist eine solche Bandbreite sogar in einem Schwerpunktklinikum, wie es Dachau darstellt, keineswegs üblich. Noch fehlt beispielsweise eine Pädiatrie, also eine Abteilung für Kinder.

Immerhin ist es gelungen, eine mobile Palliativgruppe zu gründen, die Menschen beim Sterben begleitet. Ganz neu ist die akute Geriatrie, die versucht, ältere Menschen so schnell wie möglich wieder fit zu bekommen. Bisher mussten Patienten nach Markt Indersdorf verlegt werden, jetzt können sie auch direkt in Dachau behandelt werden.

Und weil ein solch strukturiertes medizinisches Angebot keine Selbstverständlichkeit ist, hat die Helios-Amper-Kliniken AG daraus das Konzept abgeleitet, "ein Haus für die ganze Lebenszeit" zu werden, wie es Christoph Engelbrecht, der neue Geschäftsführer, formuliert. Er ist seit Herbst vergangenen Jahres im Amt und muss ein großes Projekt stemmen. Denn die Zukunft der Klinik hängt davon ab, ob es gelingt, sie baulich zu erweitern. Damit dürfte Engelbrecht die nächsten sechs Jahre gut beschäftigt sein. Der Spatenstich für den Erweiterungsbau ist erfolgt. Dort soll Station für Station aus dem Gebäude der 1970er Jahre einziehen. Auf diese Weise soll die gesamte Klinik bei laufendem Betrieb baulich komplett erneuert werden. In den Neubau sollen nach Abschluss der Sanierung neue medizinische Abteilungen einziehen. Ganz oben auf der Wunschliste steht eine Pädiatrie.

Ob sie tatsächlich kommt, hängt allerdings nicht von Helios, nicht von Engelbrecht und auch nicht vom Kreistag ab, der den Auftrag der medizinischen Versorgung des Landkreises an Helios übertragen hat. Die Vorschläge müssen in die Klinikplanung der bayerischen Staatsregierung passen. Insofern werden wohl die zwei Dachauer CSU-Landtagsabgeordneten Bernhard Seidenath und Anton Kreitmair sowie Martin Güll (SPD) Lobbyarbeit leisten müssen.

© SZ vom 20.04.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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