Dachau:Halle nach Großbrand abbruchreif

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Der Investor des Seebergeländes in Dachau muss jetzt neu planen.

Das zentrale Problem der Kriminalpolizei Fürstenfeldbruck wegen des Brandes auf dem Dachauer Seebergelände entlang der Schleißheimer Straße ist die Feststellung der Schadenshöhe. Denn nicht nur die am Dienstagspätnachmittag abgebrannte Halle, auch alle anderen Immobilien dort sind abbruchreif. Deshalb stellt sich den Ermittlungsbeamten die Frage: Was ist die Halle tatsächlich noch wert? Stefan Galluzzi, Geschäftsführer der Münchner Unternehmens Haupt Immobilien GmbH, weiß um den Zustand des 80 000 Quadratmeter großen Areals. Der Investor ist erst seit Mitte Februar 2016 in dessen Besitz. Der Vorbesitzer, Röchling AG, hatte sämtliche Pläne aufgegeben und sich aus den bereits vom Stadtrat genehmigten Bauprojekten für ein Technologiezentrum oder ein Hotel komplett zurückgezogen. Galluzzi rechnet frühestens im Herbst mit einer ersten verbindlichen Skizze, was aus dem Industriegelände werden soll oder kann. "Wir verabreden gerade die Termine mit der Stadt", sagte er am Mittwoch der SZ.

Die Ermittlungen der Kriminalpolizei haben noch keine Erkenntnisse über die Brandursachen ergeben. Allerdings sorgen sich Anwohner wegen der Schadstoffe, die durch das Feuer ausgetreten sein könnten. Ein Anwohner an der Schleißheimer Straße erzählte von Asbestresten, die in der Halle gelagert worden sein könnten. Er hätte sich gewünscht, dass die Stadt eine Schadstoffmessung während des Brandes angeordnet hätte. Auf dem Areal befand sich ursprünglich das Feinpappenwerk Schuster, das für die Produktion Chemikalien benötigte.

Wie der Pressesprecher der Feuerwehren im Landkreis, Wolfgang Reichelt, am Mittwoch mitteilte, war der Einsatzleitung am Dienstag von gefährlichen Stoffen in der Halle nichts bekannt. Außerdem habe die Hauptwindrichtung den Rauch vom Stadtgebiet weg auf freies Gelände geführt. Reichelt ist auch Stadtrat der CSU. Er rechnet nicht damit, das durch den Rauch Menschen gefährdet gewesen sein könnten.

© SZ vom 14.07.2016 / we - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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