Dachau:Gewerbe in die Innenstadt

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ÜB-Fraktion fordert in offenem Brief Debatte über MD-Planungen

Gewerbeflächen auf das MD-Gelände, das fordert nun nachdrücklich auch die Fraktion der Überparteilichen Bürgergemeinschaft ÜB im Dachauer Stadtrat. In einem offenen Brief an Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD) äußert sich die vierköpfige Fraktion besorgt über den Haushalt. Die Große Kreisstadt muss viel investieren, klagt dabei aber über zu wenige Einnahmen. Die sollen möglichst über Gewerbesteuern gedeckt werden, so die ständig wiederholten Aussagen von Verwaltung und Stadträten. Im kommenden Jahr wird die Stadt Kredite aufnehmen müssen.

Mit ihrer Forderung dürfte die ÜB-Fraktion bei Hartmann offene Türen einrennen. Der OB würde den knappen Stadtratsbeschluss vom Sommer 2015, laut dem auf dem MD-Gelände ein Kerngebiet, statt eines Gewerbegebiets ausgewiesen werden soll, wohl am liebsten revidieren. Das Bündnis hatte schon vor der Bürgerbeteiligung im vergangenen Jahr vorgeschlagen, die gesamten 16 Hektar wieder für Gewerbe frei zu geben. Die ÜB bringt nun Pläne von Bundesbau- und Umweltministerin Barbara Hendricks (SPD) ins Spiel, welche sogenannte urbane Gebiete schaffen möchte. "Wir sind optimistisch, dass sich daraus Ansatzpunkte für einen erneuten Einstieg in die festgefahrene Diskussion finden lassen", schreibt die Fraktion.

Ziel der Ministerin ist es vor allem, den Wohnungsbau voranzubringen, indem etwa allzu strenge Lärmschutzvorschriften oder Regelungen zu Abstandsflächen im urbanen Gebiet gemildert werden. Anforderungen an Neubauten sind oft himmelweit von dem entfernt, was Bewohnern von Bestandsgebäuden zugemutet wird. Daran soll sich der neue Entwurf orientieren. Umgekehrt ermöglicht die Idee, so hofft die ÜB offenbar, vielleicht auch das Heranrücken von Gewerbe an Wohnen.

Milde Kritik übt die ÜB außerdem an den Hallenbadplänen. Zwar stehe die Fraktion strikt hinter dem Neubau, der vor allem auch für Breiten-, Schul- und Vereinssport dringend notwendig sei. Jedoch schlägt sie eine Teilung in zwei Bauabschnitte vor, nach denen zunächst das Notwendige errichtet werden soll. Später sei immer noch Zeit für eine Erweiterung mit Rutschen und Sauna. Eine weniger aufwendige Architektur müsse möglicherweise in Kauf genommen werden. Die ÜB bittet "die planerischen Möglichkeiten nochmals aufzuzeigen".

© SZ vom 15.10.2016 / vgr - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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