Seit gerade einmal drei Wochen ist Sabine Decker an den Grundschulen Dachau-Ost und Augustenfeld als Schulsozialarbeiterin im Einsatz. Doch schon nach dieser kurzen Zeit wird die Sozialpädagogin von Lehrern, Kindern und Eltern als Ansprechpartnerin geschätzt und angefragt. "Die Schüler kommen zu mir bei Konflikten, mit Leistungsproblemen oder Schwierigkeiten im Elternhaus", sagte Decker den Stadträten im Familien- und Sozialausschuss, wo sie ihre Arbeit und das Konzept der Schulsozialarbeit präsentierte. An die Grundschulen kommt Decker von der Ludwig-Thoma-Mittelschule, die bekanntlich im kommenden Sommer geschlossen wird. Ihre langjährige Erfahrung, wenn auch mit älteren Schülern, komme ihr beim Start an den Grundschulen zu Gute, so die Pädagogin.
Für die Schulsozialarbeit an Grundschulen haben Schulleiterinnen, Lehrer und Eltern in der Stadt Dachau lange geworben. Doch bis zum Start im Februar war es ein langer Weg. Erst als staatliche Förderrichtlinien geändert wurden und auch der Landkreis zustimmte, konnte das Angebot in Trägerschaft der Arbeiterwohlfahrt beginnen.
Allerdings gibt es Jugendsozialarbeit, die als Teil der Jugendhilfe vom Landkreis mitfinanziert wird, nur an zwei von vier Dachauer Grundschulen. Dort nämlich, wo sich nach der vom Kreis initiierten Sozialraumanalyse der größte Bedarf zeigt. So gibt es in beiden Stadtteilen einen hohen Migrationsanteil, die Nachfrage nach erzieherischen Hilfen steigt, mehr Kinder leben dort bei alleinerziehenden Elternteilen. An beiden Schulen ist Decker nun tätig, um Schüler, Eltern und Lehrer zu beraten, fachlich zu unterstützen, bei Bedarf an weitere Hilfeeinrichtungen zu vermitteln. Eine breit aufgestellte, niederschwellige Unterstützung für Familien, deren reibungsfreien Start die Stadträte im Ausschuss jetzt ausdrücklich begrüßten.