Dachau/Fürstenfeldbruck:Musik verbindet

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Der Oh-Happy-Day-Chor zeigt, wie Inklusion und Integration gelingen können

Von JOHO, Dachau/Fürstenfeldbruck

So manch einer dürfte sich noch an den lauen Sommerabend im Juli vergangenen Jahres erinnern, als der Caritas-Inklusionschor unter freiem Himmel auf dem Dachauer Rathausplatz aufgetreten ist. Nach den großen und erfolgreichen Konzerten im letzten Jahr mit jeweils rund 900 begeisterten Zuschauern in Fürstenfeldbruck, Dachau und München startete nun das Oh-Happy-Day-Chor-Projekt mit seinem neuen Programm in das Jahr 2016, das den Titel "We are the world" trägt.

In diesem Jahr hat der Oh-Happy-Day-Chor, der aus 150 Sängern und Sängerinnen mit und ohne Behinderung besteht, wieder viel vor. Neben kleineren Auftritten wie in Germering beim Inklusionstag am 23. April und im Franziskuswerk Schönbrunn am 24. Juli übt der Chor nun gemeinsam mit Flüchtlingen und deren Musik ein völlig neues Programm ein. Am 20. November tritt der Chor wieder im Veranstaltungsforum Fürstenfeld mit seinem neuen Konzertprogramm auf. Der erste Workshop mit Asylsuchenden aus den Landkreisen Fürstenfeldbruck und Dachau sowie aus München fand vor einigen Wochen im Pfarrsaal Sankt Magdalena in Fürstenfeldbruck statt. "Wir beginnen nun erst einmal mit einer Runde mit den Asylbewerbern, um die Musik aus ihren Herkunftsländern kennen zu lernen. Diese werden wir dann in das Konzertprogramm einbauen", sagt Thilo Wimmer, der Projektleiter der Caritas-Kontaktstelle für Menschen mit Behinderung Fürstenfeldbruck und Dachau. Ab Juli wird sich dann der gesamte Chor zu Workshops treffen und dann im November und Dezember auf Tournee gehen. Es sind Konzerte in Fürstenfeldbruck, München und Erding geplant. Rund 45 Asylsuchende aus Nigeria, Syrien, Afghanistan, Sierra Leone, Senegal, Uganda, Pakistan, Somalia, Eritrea, Bosnien, Ghana sowie Helfer und Helferinnen von den Asylhelferkreisen nahmen am Workshop mit viel Begeisterung teil. Am Vormittag übten alle die Lieder des Oh-Happy-Day-Chors ein, tanzten dazu und spielten Percussion, um dann nach der Mittagspause mit Soloeinlagen ihre Lieder und ihre Musik aus ihren Herkunftsländern der Gruppe und dem musikalischen Team zu zeigen.

Auch in diesem Jahr wieder dabei sind Ulrike Buchs-Quante, Vocalcoach und Gospelsängerin, Roger Hefele, Arrangeur und Pianist, Stephanie Felber, Tanzpädagogin und Choreografin, und Annette Placht, Percussionspielerin. Sie sind für das musikalische Konzept in den Workshops verantwortlich. Buchs-Quante hatte vor einigen Jahren die Idee zum Chorprojekt und freut sich nun auf das neue Programm und die Arbeit mit vielen interessanten Menschen. "Wir freuen uns auf dieses neue Projekt, da es Inklusion und Integration miteinander verbinden wird. Wir können mit unserer Musik Menschen zusammenbringen und unsere Botschaft bei unseren Konzerten, dass wir alle nur gemeinsam stark sind, nach außen tragen." Thilo Wimmer ergänzt, dass dies in der heutigen Zeit besonders wichtig und notwendig sei. "Viele Menschen sind verunsichert, wie es in unserer Gesellschaft mit so vielen Flüchtlingen weitergeht. Wir möchten mit unserer positiven Energie und viel Emotionen Menschen Mut machen, dass Inklusion und Integration gelingen kann. Bei unserem Workshop spüren wir die Freude und Energie der Menschen, die in ihnen steckt."

Für das Projekt "We are the world" sucht die Caritas auch noch neue Sänger und Sängerinnen, Tänzer und Tänzerinnen, die bei diesem Projekt mitmachen wollen. Das Besondere und das in Deutschland Einmalige an Oh Happy Day ist, dass jeder mitmachen kann. Jeder kann und soll sich mit seinen Fähigkeiten in das Projekt einbringen. Bei Interesse kann man sich unter 08131 / 298 19 00 oder auf der Homepage www.caritas-gospelchor.de informieren und anmelden. Ansprechpartner ist Thilo Wimmer, der unter 0160 / 367 57 56 zu erreichen ist.

© SZ vom 19.03.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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