Dachau:Für eine schönere Altstadt

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Mehrheit im Bauausschuss setzt eine Gestaltungssatzung durch

Von Viktoria Großmann, Dachau

Die Dachauer Altstadt soll eine Gestaltungssatzung bekommen, das beschlossen die Stadträte im Bauausschuss am Mittwoch. Was genau darin geregelt sein soll, steht allerdings noch nicht fest. Vorschläge soll die Verwaltung erarbeiten. Inspiration könnte sie bei anderen Städten im Umland finden, wie etwa in Landsberg, Freising oder in der Gemeinde Ismaning. Die Verwaltung verspricht sich etwa Erleichterungen bei der Umsetzung des Denkmalschutzes. Der Grüne Thomas Kreß sagte, gerade "im sensiblen Bereich der Altstadt" sei so eine Regelung nötig. Schließlich gehe es um Teile der Stadt, für die es nicht einmal einen Bebauungsplan gebe. Dabei ist Kreß kein Hardliner, sondern öfter etwa Wohnbauvorhaben zugeneigt. So stimmte er auch für das umstrittene Bauvorhaben der Bäckerei Hartmann in der Konrad-Adenauer-Straße. Mit der Satzung könne auch "unliebsames Gewerbe" fern gehalten werden, sagte er. Spielsalons zum Beispiel.

Gegen die Satzung stimmten CSU und ÜB-Stadtrat Rainer Rösch. Die CSU hatte kürzlich die Einsetzung eines dauerhaften Gestaltungsbeirates gefordert, der ab sofort zu allen baulichen Fragen im gesamten Stadtgebiet hätte befragt werden sollen. Den anderen Fraktionen war das zu teuer, sie wollten lieber einen temporären Gestaltungsbeirat haben. Das Expertengremium aus nicht in der Stadt tätigen Architekten und Landschaftsplanern soll nun erst beim MD-Gelände tätig werden. Die CSU stimmte offenbar aus Prinzip gegen die Satzung. "Wir wollten einen Beirat, keine Satzung. Das ist eine Gängelung", sagte Gertrud Schmidt-Podolsky. "So eine Satzung schränkt viele Bauwerber relativ stark ein", pflichtete Rösch zu. SPD-Stadtrat Günter Heinritz erwiderte wie immer pragmatisch: "Ob das eine Gängelung ist, hängt vom Inhalt ab." Dem stimmte auch Kulturreferent Claus Weber (FW) zu, der zudem eine Vergrößerung des Umgriffs beantragte. Die Satzung soll demnach für den gesamten Bereich zwischen Ludwig-Thoma-Straße, Mittermayerstraße bis Brucker Straße gelten und natürlich den Bereich von Schloss und Hofgarten einschließen.

© SZ vom 06.05.2016 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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