Dachau:Freudig, innig, zärtlich

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Jürgen Rothaugs wunderbares Benefizkonzert zugunsten des SZ-Adventskalenders und die Vorfreude aufs Weihnachtsfest

Zärtlich schwingen sich die beiden Frauenstimmen in die Höhe, als sie "Lieb Nachtigall, wach auf", ein volksnahes Bamberger Weihnachtslied aus dem Jahr 1670 singen. In adventlicher Vorfreude huldigen die Cantori unter der Leitung von Jürgen Rothaug dem erwarteten Christuskind mit feinen alten Weihnachtsliedern und erfüllen gleichzeitig einen wohltätigen Zweck. Das Benefiz-Konzert in der Kirche des Karmelklosters hat zugunsten des SZ-Adventskalenders für gute Werke stattgefunden. Es war festlich und andächtig zugleich, zudem auch gut besucht.

Jürgen Rothaug hatte schöne Kompositionen von der Renaissance bis zum 18. Jahrhundert zusammengetragen, die den Weihnachtsgedanken entweder freudig, innig oder zärtlich in sich tragen. Zwischen den Liedern vorgetragene Texte (Sprecher: Karmelschwester Elija Boßler, Chormitglied Irmgard Fröch und Jürgen Rothaug) riefen dem Publikum den Sinn des Konzertes anschaulich vor Augen: Einen Beitrag zu leisten, um Menschen zu helfen, die aufgrund schwerer Schicksalsschläge in große Not geraten sind. Der zehnköpfige, gemischte Chor sang sicher und beseelt, abwechselnd auch in kleineren Ensembles. Begleitet wurde er von Stefan Gröschner am Klavier. "Machet die Tore weit" und "Nun komm der Heiden Heiland" war die kraftvolle Ankündigung von Christi Geburt. Der wunderbare Mariengruß "Ave Maria, gratia plena" wurde anmutig von Michael Nauderer, Annette Thomas, Irmgard Fröch und Jürgen Rothaug im Quartett gesungen. In ergreifender Innigkeit sang ein Trio "Übers Gebirg Maria geht", dicht verwoben und in farbigen Abstufungen, gefolgt vom freudigen Choral "Es ist ein Ros' entsprungen", den alle, auch die Besucher, mitsangen. Beeindruckend war Oliver van Meerendonks Solo-Arie aus Georg Friedrich Händels Oratorium "Der Messias". Mühelos gelangen ihm die barocken Koloraturen. Das tirilierende "Lieb Nachrtigall, wach auf" wurde von Magdalena Nauderer und Annette Thomas reizend vorgetragen und kontrastiert vom kraftvollen "Wie schön leuchtet" aus dem 16. Jahrhundert. Mit dem Münchner "Transeamus" des Breslauer Domkapellmeisters Joseph Ignaz Schnabel (1767-1831) brachte der Chor die Vorfreude auf das Wunder von Bethlehem ein letztes Mal ansteckend zum Ausdruck.

© SZ vom 15.12.2015 / baes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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