Dachau:Fisch mit Schnauze

Die Nase ist der Ampertaler des Monats

Friederike Herzog, Gebietsbetreuerin Ampertal, stellt jeden Monat einen Ureinwohner unserer Region vor. Dabei gibt sie Einblick in die Lebensweise und damit auch die Gefährdung der Art. Was für ein Lebewesen vermutet man wohl hinter dem Namen "Nase"? Ein Tier mit einem Rüssel? Ein saugendes Insekt? Nein, hinter dem interessanten Namen des Dezember-Ampertalers versteckt sich ein Fisch mit weit vorstehender Schnauze und einer Oberlippe, die zu einem dicken, nasenartigen Fortsatz vergrößert ist.

Von März bis Mai ziehen die Nasen bis zu mehrere 100 Kilometer flussaufwärts, um zu laichen. Ein Weibchen legt im Durchschnitt 10 000 klebrige Eier auf kiesigem Untergrund ab, die dann dort haften bleiben. Anschließend wandern die Tiere wieder in ihre angestammten Reviere zurück. Nasen sind im Mittellauf großer Flüsse in Mittel- und Osteuropa beheimatet. In der Amper zählt die Nase mit zu den Leitarten, das heißt, sie ist eine charakteristische Fischart dieses Flusses. In der ersten Hälfte des vorigen Jahrhunderts war die Nase noch ein Massenfisch, aktuell wird sie in der Roten Liste als "stark gefährdet" genannt. Hauptgründe für den Rückgang sind die Verbauung der Fließgewässer. Zudem wirkt sich auch die Verschmutzung der Flüsse durch den Menschen negativ auf den Lebensraum der Fische aus.

Als wichtigste Schutzmaßnahme für die Fischart nennt Herzog die Wiederherstellung der Durchgängigkeit unserer Fließgewässer und die Schaffung von neuen Kieslaichplätzen.

© SZ vom 22.12.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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