Dachau:Etwas Sinnvolles tun

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Warum sich Christopher Kiening als Freiwilliger engagiert

Bevor er eine Ausbildung beginnt, möchte Christopher Kiening erst noch Erfahrungen im sozialen Bereich sammeln. Seit einem halben Jahr engagiert sich der 18-jährige Dachauer beim BRK Dachau im Bundesfreiwilligendienst. "Ich wollte etwas Sinnvolles machen und tatkräftig dabei sein. Das ist ein gutes Gefühl", sagt Kiening. Seine ganze Familie engagiert sich seit vielen Jahren im BRK Kreisverband Dachau.

Im Fahrdienst von Hans Widmann fühlte er sich vom ersten Tag an sehr wohl. "Unser Bufdi", wie Widmann seinen Zögling fürsorglich nennt, "ist ein Glücksfall." Christopher Kiening ist im Fahrdienst des BRK Dachau der erste Mitarbeiter aus dem Bundesfreiwilligendienst. Umso größer ist die Freude von Widmann, dass sein "Bufdi" so zuverlässig ist und kräftig anpacken kann. Um einen bettlägerigen, gehbehinderten Patienten im Tragestuhl aus dem dritten Stock herunterzutragen, muss man Geschicklichkeit und Kraft haben. "Das ist körperlich anspruchsvolle Arbeit, da braucht es Schmalz", sagt Kiening schmunzelnd. Er ist beliebt bei den Kollegen und Fahrgästen. "Christopher war schon nach kürzester Zeit ein vollwertiger Mitarbeiter", sagt Fahrdienstleiter Widmann.

Der Fahrdienst des BRK Dachau befördert Patienten, die wegen einer Behinderung, Verletzung oder altersbedingten Beschwerden in ihrer Mobilität eingeschränkt sind und keine öffentlichen Verkehrsmittel benutzen können. Dazu gehören Fahrten zum Arzt, zur Dialyse, Reha oder ins Krankenhaus. Sitzend, im Rollstuhl oder liegend, je nach Bedarf und auf Abruf. Christopher Kiening arbeitet deshalb in unterschiedlichen Schichten. Er nutzt die Zeit beim BRK, um Erfahrungen im Umgang mit Menschen zu sammeln. "Es kommt sehr viel zurück. Am schönsten ist die Dankbarkeit der Patienten. Auch Demenzkranke können sehr dankbar sein", sagt Kiening. Neben der Arbeit im Fahrdienst lernt er die Strukturen im BRK kennen und wird in Fortbildungsmaßnahmen geschult, beispielsweise in einem Notfalltraining und einem umfangreichen Erste-Hilfe-Kurs. "Es ist eine unglaublich abwechslungsreiche Arbeit", sagt er.

Nach Abschluss des Bundesfreiwilligenjahres im August erhält er sein erstes Arbeitszeugnis. "Das ist für junge Leute wichtig, denn es kann eine Referenz fürs spätere Leben sein", sagt der Fahrdienstleiter. Im September beginnt Christopher eine Ausbildung zum Fachinformatiker. Dann wünscht sich Hans Widmann für den BRK-Fahrdienst einen neuen "Bufdi". Wer sich dafür interessiert, kann sich beim BRK Dachau melden, bei Hans Widmann, Telefon 0172 / 8 34 83 06 oder Samuel Kreysler, Telefon 08131 / 36 63 14.

© SZ vom 05.03.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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