Dachau:Erste Plätze

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Die Ergebnisse bei Jugend musiziert

Von Maximilian Böttcher, Dachau

Jedes Jahr treten ambitionierte junge Musiker bei dem Wettbewerb "Jugend musiziert" gegeneinander an. Dieses Mal haben sich drei angehende Dachauer Pianisten für die nächste Runde qualifiziert. Benjamin Darabi Far, Samuel Büchele und Samuel Voiler aus dem Landkreis werden im April am bayernweiten Wettbewerb teilnehmen.

Bei den Wertungsspielen sind sowohl instrumentale als auch Gesangsvorführungen sowie Solo- und Ensembleauftritte erlaubt. Die gängigsten Wettbewerbskategorien sind dabei Klavier, Gitarre und Gesang. Aber auch Schlagzeugern und Harfenspielern wird bei "Jugend musiziert" eine Bühne geboten.

Um sich für die Landes- oder sogar Bundesebene zu qualifizieren, muss erst einmal die erforderliche Mindestpunktzahl von 23 Punkten im Regionalwettbewerb erzielt werden. Insgesamt hatten sich mehr als 530 Teilnehmer aus der Region für die Wertungsspiele angemeldet. Entsprechend schwierig war es für die Dachauer, sich gegen die große Zahl der Konkurrenten durchzusetzen. Nicht minder anspruchsvoll wird es für sie im Landeswettbewerb, der vom Freitag, 7. April, bis zum Samstag, 11. April, stattfindet. Dort treten die Besten aus allen 22 bayrischen Regionen gegeneinander an. Die Gewinner dürfen am Bundeswettbewerb teilnehmen.

Einen erster Platz mit Weiterleitung bei Jugend musiziert sicherte sich Benjamin Darabi. (Foto: Petra Morper/oh)

Die drei Dachauer Teilnehmer haben dieses Jahr alle am Klavier vorgespielt und mussten sich in ihrer Altersklasse teilweise gegen mehr als 70 andere Musiker durchsetzen. Wer mindestens 23 von 25 möglichen Punkten erreicht, kommt in die nächste Runde. Wer von der Jury 21 oder 22 Punkte erhält, gilt als erstplatziert, darf aber nicht mehr zu den Landeswettspielen. Neben den drei Gewinnern erreichten aus Dachau noch Michelle Heinz, Taras Schreyer und Fabian Heinz einen ersten Platz.

Für Benjamin Darabi Far, der in der Alterskategorie II antrat, das sind die Jahrgänge 2005 und 2006, war es ein wichtiger Tag. Vor dem Auftritt sei er unheimlich nervös gewesen, aber als er der Jury dann Werke von Liszt, Beethoven und Scarlatti präsentierte, habe es ihm dann doch ganz viel Spaß gemacht, berichtet der stolze Preisträger. Diese Freude am Musizieren wurde mit einem ersten Platz belohnt. "Als ich von meinem ersten Platz erfahren habe, konnte ich es erst gar nicht glauben", sagte er im Anschluss. Leider geht es für ihn nach dem Landeswettbewerb nicht mehr weiter. Die Teilnehmer der Alterskategorie II werden nicht zum Bundeswettbewerb zugelassen. Doch davon lässt sich Benjamin nicht abhalten. Nächstes Jahr will er wieder dabei sein.

Michelle Heinz gewann den ersten Platz in ihrer Altersklasse bei Jugend musiziert. (Foto: Petra Morper/oh)

Samuel Voiler trat ebenfalls in der Alterskategorie II an. Der Zehnjährige spielt gleich drei Instrumente. Klavier, Geige und Querflöte. Dieses Jahr spielte er am Flügel vor und erzielte 23 Punkte. Damit erreichte er zum vierten Mal einen ersten Platz im Regionalwettstreit von "Jugend musiziert". Samuels Eltern haben ihm das meiste selbst beigebracht. Klavierspielen lernt er von seiner Mutter, Querflöte von seinem Vater, und bei einer Bekannten der Eltern erhält er noch Geigenunterricht. Trotz seiner beachtlichen Erfolge bleibt der Zehnjährige ehrgeizig. Nächstes Jahr will er wieder mit der Querflöte teilnehmen. Und sobald er alt genug ist, zieht es ihn in Richtung bundesweiten Wettstreit.

Samuel Büchele nahm das Vorspiel eher gelassen auf. "Es war fast schon familiär", resümierte er. Der Unterricht an der Musikschule Ismaning und mindestens eine Übungsstunde am Tag haben ihn gut vorbereitet. "Ich bin glücklicherweise weitergekommen", freute sich Samuel.

Leider knapp an der nächsten Runde vorbeigeschrammt sind die Schüler der Dachauer Klavierlehrerin Petra Morper. Michelle Heinz und ihr Bruder Fabian brachten mit jeweils 22 Punkten zwar erste Plätze mit nach Hause, aber für den Landeswettbewerb reichte es nicht ganz. Für die außergewöhnliche Performance der 17-jährigen Michelle, bei der sie statt in die Tasten zu hauen, die Saiten des Flügels zupft, musste sogar extra ein zweiter Flügel beschafft werden, da die Münchner Musikhochschule es nicht erlaubt, neue Musik auf ihrem Konzertflügel zu spielen. Aber auch wenn die Jury sichtlich von der Vorführung beeindruckt war, machte die Nervosität Michelle einen Strich durch die Rechnung. Nur zwei, drei kleine Wackler trennten sie von einer Teilnahme am Landeswettbewerb, da ist sich ihre Klavierlehrerin sicher. Für eine Weiterleitung wird absolute Perfektion erwartet. Auch die 16-jährige Alina Auernhammer, ebenfalls ein Schützling von Musikpädagogin Petra Morper, darf mit ihrem zweiten Platz nicht nach Bad Kissingen fahren. "Ich bin sehr stolz auf meine drei Teilnehmer", sagt Morper.

© SZ vom 04.02.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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