Isolde Stefanskis Wunsch hat sich erfüllt. Seit die frühere Schulamtsleiterin vor fünf Jahren mit dem damaligen Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Dachau eG Michael Haas das Projekt "Schulmahlzeit" ins Leben rief, hoffte sie, so viele weitere Paten gewinnen zu können, dass die finanziellen Mittel für das Mittagessen bedürftiger Kinder von vielen gemeinsamen Spendern getragen werden. Weil der Bedarf in den vergangenen Jahren kontinuierlich anstieg, teilten sich die Genossenschaftsbank und die Sparkasse Dachau den finanziellen Aufwand für das Projekt.
Gemeinsam mit Isolde Stefanski begrüßten der Vorstand der Volksbank Raiffeisenbank Dachau, Thomas Höbel, und Sparkassenvorstand Thomas Schmid im Landratsamt eine Reihe von privaten Spendern und Unternehmern, die das Projekt "Schulmahlzeit" im laufenden Schuljahr zusammen mit den Banken mit mehreren tausend Euro unterstützen. "Dass wir weitere Geschäftsleute und private Unterstützer aus Dachau und dem Landkreis gewinnen konnten, freut uns natürlich sehr", sagt Sparkassenvorstand Thomas Schmid. "Die Herausforderungen werden größer und die Schultern können nicht breit genug sein, um sie zu meistern", so Schmid. Und Thomas Höbel ergänzt: "Wir übernehmen Verantwortung für unsere Region und leisten einen Beitrag, Kinder aus sozial schwachen Familien aus der Verliererspur herauszubringen."
Das Projekt unterstützt 13 Schulen in Dachau
Die Arbeiterwohlfahrt Karlsfeld, vertreten durch Helmut Schuh, Brigitte Solleder sowie Ingrid und Andreas Grössler, spendete für das gemeinsame Projekt. Helmut Schuh sagt: "Es gibt sehr viele bedürftige Kinder und wir möchten auf diese Weise helfen". Das ist auch der Antrieb von Angelika Goldfuß aus Haimhausen und von Jakob und Maria Maier aus Altomünster. Das Ehepaar unterstützt das Projekt über ihre Stiftung, die Zuschüsse an gemeinnützige Empfänger ausschüttet. Ebenso stellt der Dachauer Unternehmer Hans Rapp Mittel aus seiner Stiftung bereit, die er zu seinem 80. Geburtstag gründete. "Wenn es uns Unternehmern gut geht, ist es schön, wenn man es als Aufgabe sieht, anderen zu helfen", sagt Hans Rapp. Zu den Spendern gehört auch der Dachauer Anton Limmer. Ein weiterer möchte allerdings lieber anonym bleiben.
Das Projekt "Schulmahlzeit" wurde 2011 gegründet und unterstützt in insgesamt 13 Schulen in Dachau und im Landkreis Kinder aus bedürftigen Familien, die sich kein Mittagessen leisten können. Um die drei Euro kostet eine Schulmahlzeit, das sind etwa 60 Euro im Monat. Für einige Familien ist das zu viel, auch weil sie an der Einkommensgrenze liegen und keine staatliche Unterstützung erhalten. Die Volksbank Raiffeisenbank finanzierte das Projekt anfangs alleine und spendete in den ersten beiden Jahren jeweils 25 000 Euro. Weil der Bedarf seitdem kontinuierlich gestiegen ist, trägt die Dachauer Genossenschaftsbank das Projekt seit dem Schuljahr 2013/2014 gemeinsam mit der Sparkasse Dachau.
Schon im vergangenen Schuljahr konnten als private Spender Patrizia und Stephan Hierzer, Geschäftsführer der XAL GmbH Deutschland für Objektbeleuchtung mit Sitz in Markt Indersdorf, und Stephan Jender, Geschäftsführer der Greif Inkasso Stephan GmbH in Dachau, gewonnen werden. Alle drei haben auch in diesem Schuljahr ihre Unterstützung zugesagt. Patrizia Hierzer, die mit ihrem Mann das Mittagessen in der Hauptschule Indersdorf unterstützt, sagt: "Wir haben selber Kinder. Schon allein deshalb finden wir das Projekt unterstützenswert und freuen uns, wenn das Geld in der Region bleibt." Stephan Jender: "Schon von Berufs wegen erlebe ich, wie Kinder aus Familien, die auf staatliche Unterstützung angewiesen sind, mit Geldschwierigkeiten umgehen müssen. Ich sehe es als eine gesellschaftliche Aufgabe zu helfen und mein Unternehmen möchte das auf lokaler Ebene tun."
Die Zuwendung wird anonym an die Betroffenen weitergegeben. Im Gespräch mit den Klassenlehrern und den Schulsozialpädagogen werden die Kinder ausgewählt. Die Mittel fließen direkt an die jeweilige Schule. "Unser gemeinsames Ziel ist es, durch weitere Patenschaften die Finanzierung der Schulmahlzeiten zu ermöglichen", betonen Thomas Schmid und Thomas Höbel. Die Dachauer Bankvorstände sehen es als eine wichtige Aufgabe an, noch mehr Paten zu finden. Daher ihr Aufruf: "Wer helfen möchte, melde sich bitte im Staatlichen Schulamt. Die Kinder werden es Ihnen danken."