Dachau:Erinnerung an Viktor Frankl

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Versöhnungskirche zeigt eine Ausstellung über den Psychotherapeuten

Die öffentliche Gedenkveranstaltung zum gleichzeitigen 110. Geburtstag des Psychotherapeuten Viktor Frankl beginnt am Sonntag, 29. März, um 16.30 Uhr mit einer Kranzniederlegung und einem Gebet von Rabbiner Israel Diskin aus München in der Jüdischen Gedenkstätte an der KZ-Gedenkstätte. Unter den etwa 200 Gästen sind die Holocaust-Überlebenden David Guttmann, Judith und Gideon Millul aus Israel, Frankls Schwiegersohn Franz Vesely und seine Enkelin Katharina Ratheiser aus Wien und Elisabeth Lukas und Uwe Böschemeyer, zwei international renommierte Schüler und Nachfolger Frankls in der Psychotherapie. Auch Walter Kohl, dem Frankls Logotherapie half, aus dem Schatten seines Vaters, des Altbundeskanzlers Helmut Kohl herauszutreten, ist anwesend.

Um 17 Uhr wird in der Evangelischen Versöhnungskirche an der KZ-Gedenkstätte Dachau die Ausstellung über Viktor Frankls Leben und Werk eröffnet. Gezeigt werden Dokumente aus der unmittelbaren Zeit nach seiner Befreiung aus dem Dachauer Außenlager in Türkheim wie der Passierschein für das Displaced Persons Hospital in Bad Wörishofen, Essenskarten, Briefe, Fotos und einige Gedichte, die Frankl 1945 unter dem Eindruck der Ereignisse geschrieben hat. Die Ausstellung wird bis zum 8. Mai 2015 im Gesprächsraum der Versöhnungskirche gezeigt und ist montags von 10 bis 12 Uhr, dienstags bis samstags von 10 bis 16 Uhr und sonntags von 12 bis 13 Uhr zugänglich.

Zur Eröffnung spricht Professor Alexander Batthyany, Ausstellungskurator und Vorstand des Wiener Viktor- Frankl-Instituts. Eine von Pfarrer Björn Mensing und Pastoralreferent Ludwig Schmidinger gestaltete ökumenische Andacht um 17.30 Uhr beschließt die Tagung. Bei der Andacht liest der Shoah-Überlebende und Frankl-Freund David Guttmann einen Psalm. Das gemeinsame Gedenken von Juden und Christen ist ganz im Sinne Viktor Frankls, der den jüdisch-christlichen Dialog jahrzehntelang täglich in seiner Ehe mit einer Katholikin praktiziert hat.

© SZ vom 28.03.2015 / HZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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