Dachau:"Engel von Dachau" soll seliggesprochen werden

Er pflegte freiwillig Typhuskranke im Konzentrationslager Dachau, spendete dort Hunderten von Todkranken die Sakramente und starb 1945 im KZ selbst an Typhus. Nun soll der als "Engel von Dachau" bekannte Pfarrer Engelmar Unzeitig seliggesprochen werden. Ein Termin für die Seligsprechung im Würzburger Dom stehe aber noch nicht fest, teilte das Bistum Würzburg am Freitag mit. Damit ein Verstorbener als Seliger bezeichnet werden kann, muss entweder ein durch ihn vollbrachtes Wunder oder sein Martyrium nachgewiesen werden. Papst Franziskus hat den Missionar, der 1939 in Würzburg seine Priesterweihe empfing, nun offiziell zum Märtyrer erklärt. Das hatte das Presseamt des Vatikans ebenfalls am Freitag in Rom bekanntgegeben. Unzeitig wurde 1911 im ostmährischen Greifendorf (heute: Hradec nad Svitavou in Tschechien) geboren. Weil er in seinen Predigten gegen die Verfolgung der Juden durch die Nationalsozialisten protestierte, wurde er 1941 verhaftet und nach Dachau gebracht. Dort starb er am 2. März 1945. Seine Asche wurde dem Bistum Würzburg zufolge aus dem KZ geschmuggelt und auf einem Würzburger Friedhof beigesetzt.

© SZ vom 25.01.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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