Dachau:Ein Jahr ist schnell vorüber

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Versöhnungskirche verabschiedet Agathe C. Halmen und Maurycy Przyrowski aus ihrem Freiwilligendienst

Es heißt Abschied nehmen: Am Sonntag endet nach einem Jahr der Freiwilligendienst von Agathe C. Halmen (19) und Maurycy Przyrowski (20) an der Evangelischen Versöhnungskirche in der KZ-Gedenkstätte Dachau. Die jungen Erwachsenen kamen direkt nach dem Abitur aus Rumänien und Polen nach Deutschland. "Obwohl sie damit zu den jüngsten Freiwilligen gehören, die in den letzten Jahrzehnten von Aktion Sühnezeichen Friedensdienste (ASF) nach Dachau geschickt wurden, bereicherten beide rasch das Team an der Versöhnungskirche", sagt Pfarrer Björn Mensing. Teamassistentin Monika Müller-Richter, Diakon Klaus Schultz und er selbst konnten sich immer auf die tatkräftige Unterstützung der beiden verlassen. Die Mitwirkung bei den Gottesdiensten sei ihnen vertraut gewesen. Agathe, deren Familie zur kleinen deutschsprachigen Minderheit in Rumänien gehört, war in Siebenbürgen in der evangelischen Jugend aktiv, Maurycy als Ministrant in seiner katholischen Heimatpfarrei. Schließlich qualifizierten sich beide auch für Führungen durch die KZ-Gedenkstätte. Zudem arbeiteten sie beim Projekt "Gedächtnisbuch für die Häftlinge des KZ Dachau" mit, recherchierten selbst Biografien und stellten diese zum Jahrestag der Errichtung des Konzentrationslagers Dachau im März vor. Aktiv beteiligt waren sie ebenfalls an den Gedenkveranstaltungen zum Jahrestag der Befreiung am 29. April 1945. Agathe sprach am Todesmarschmahnmal, Maurycy am Gedenkort "SS-Schießplatz Hebertshausen". Zum Abschluss ihrer Zeit in Dachau gehörten beide zum Leitungsteam der Internationalen Jugendbegegnung, für die sie eigene Workshops vorbereitet hatten, berichtet Mensing weiter.

Direkt nach dem Abschiedsgottesdienst, der am Sonntag, 28. August, um 11 Uhr in der Versöhnungskirche beginnt, und einem kleinen Empfang reisen die beiden Freiwilligen zum ASF-Auswertungsseminar nach Berlin und dann weiter zu ihren Familien nach Schäßburg (Sighisoara) in Rumänien und nach Warschau. Maurycy studiert ab Herbst in der polnischen Hauptstadt Germanistik, Agathe in Erlangen Psychologie. Beide werden während des Gottesdienstes in kurzen Ansprachen auf ihr Jahr in Dachau zurückblicken und sich auch persönlich verabschieden.

© SZ vom 25.08.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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