Dachau:Ein Brief an Merkel

Pieter Dietz de Loos, früherer CID-Präsident, lobt die Flüchtlingspolitik der Kanzlerin

Die Flüchtlingspolitik von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) stößt in der CSU zwar auf Widerspruch, aber deutlich überwiegt im In- und Ausland die Anerkennung - auch im Internationalen Dachau-Komitee (CID), dem Verband ehemaliger Häftlinge des Konzentrationslagers Dachau, wurde jetzt positive Resonanz laut.

Der frühere CID-Präsident Pieter Dietz de Loos schrieb an Kanzlerin Merkel, dass die "warmherzige Aufnahme", die Merkels Deutschland den Kriegsflüchtlingen bereite, dem Geist und Vermächtnis der ehemaligen KZ-Häftlinge Dachaus und anderer früherer Konzentrationslager entspreche. "Mit großer Bewunderung habe ich die entscheidenden Schritte verfolgt, die Sie, liebe Frau Bundeskanzlerin, für eine Aufnahme der Tausenden verzweifelter Menschen unternommen haben", heißt es in dem Schreiben des Niederländers, Sohn eines ehemaligen Dachau-Häftlings aus dem Widerstand gegen Hitler-Deutschland. Die Politik Merkels, die auf die Unverrückbarkeit des Grundrechts auf politisches Asyl besteht, hat Pieter Dietz de Loos zufolge in der Europäischen Union etwas bewegt. Überall fühlten sich Menschen ermuntert, den Flüchtlingen hilfreich zur Seite zu stehen. "Dafür danke ich Ihnen und drücke ich Ihnen und Deutschland meinen Respekt aus", schreibt Dietz de Loos. Im Juni war der 64-jährige Rechtsanwalt nach zehn Jahren als Präsident des Dachau-Komitees zurückgetreten. Vorausgegangen war heftige Kritik an seinem Führungsstil. Pieter Dietz de Loos blieb jedoch Mitglied des Verbandes.

© SZ vom 12.09.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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