Dachau:Die Konkurrenz wächst

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Die Sparda-Bank will nach der guten Bilanz des Jahres 2014 ihre Geschäftsstelle in Dachau großzügig ausbauen

Von Petra Schafflik, Dachau

Mehr Mitglieder, mehr Konten, mehr Kundeneinlagen, mehr ausgegebene Kredite: Mit einem deutlichen Plus bei allen wichtigen Bilanzkennzahlen hat die Dachauer Geschäftsstelle der Sparda-Bank München jetzt für das Geschäftsjahr 2014 ein positives Fazit gezogen und bekanntgegeben, dass sie ihre Filiale in Dachau umfangreich aus- und umbauen will. Die Bankkunden schätzten offenbar die bodenständige Geschäftspolitik der genossenschaftlich organisierten Bank, betont Geschäftsstellenleiter Jürgen Vogt. Was zähle sei "die Mischung aus digitalem Service und persönlicher Beratung durch kompetente Ansprechpartner vor Ort."

Deshalb will das Institut künftig dezidiert das Netz aus 47 Filialen und 24 SB-Centern im oberbayerischen Geschäftsgebiet erhalten und bei Bedarf erweitert. Speziell die Dachauer Geschäftsstelle soll in diesem Jahr umfangreich umgebaut werden, um für Kunden wie Mitarbeiter eine angenehmere Atmosphäre zu schaffen.

Solche Bilanzdaten präsentiert Geschäftsstellenleiter Jürgen Vogt gerne. Trotz schwieriger Rahmenbedingungen weist die Dachauer Geschäftsstelle wie die gesamte Sparda-Bank München für 2014 in allen wesentlichen Geschäftsbereichen Zuwächse aus. So kamen 596 neue Mitglieder zur örtlichen Filiale, der jetzt 8769 Personen angehören. Im gleichen Zeitraum wurden 724 Girokonten neu eröffnet. Mit dem im Frühjahr 2014 eröffneten SB-Center in Markt Indersdorf sieht Vogt gute Chancen, dass weitere Landkreisbürger zu seinem Institut wechseln. Deutlich gestiegen sind bei der Sparda-Bank die ausgereichten Baudarlehen, 15,1 Millionen Euro wurden im vorigen Jahr zur Immobilienfinanzierung oder zur Umschuldung bestehender Baukredite ausgeliehen. Ein Anstieg um 20 Prozent, obwohl geeignete Häuser und Wohnungen zum Kauf bekanntlich schwer zu finden seien. "Unsere Kunden suchen händeringend nach geeigneten Objekten", betont Vogt. Bis auf die Neue Mitte in Karlsfeld sei 2014 in der Region kein größeres Bauprojekt oder -gebiet auf den Markt gekommen. Das geringe Angebot lässt die Preise steigen. Ein spezifischer treibender Effekt geht nach Erfahrung der Banker vom Ausbau der S-Bahnlinie nach Altomünster aus, der gerade erst abgeschlossen wurde. In den Gemeinden entlang dieser Bahnlinie seien Häuser und Wohnungen deutlich teurer geworden.

Während einerseits also Kunden die niedrigen Zinsen nutzen, um sich möglichst ihren Traum von den eigenen vier Wänden zu verwirklichen, suchen andere nach einer sicheren Anlagemöglichkeit für ihre Spargroschen. Trotz des allgemein niedrigen Zinssatzes sind die Kundeneinlagen der Sparda-Bank im Vorjahr erneut um 9,5 Prozent gestiegen. "Dieser enorme Zuwachs ist erstaunlich", betont Vogt. Denn wie alle regionalen Geldinstitute kann die Sparda-Bank mit den Konditionen ausländischer Online-Banken nicht mithalten. "Aber unsere Kunden geben offenbar Seriosität und Sicherheit den Vorrang." Weil Kunden auch Ausschau nach Alternativen zur kurzfristigen Bankanlage halten, ist parallel auch der Wertpapierbestand der Bank gestiegen.

Trotz positiver Bilanz ist der Blick in die Zukunft nur verhalten optimistisch. Die anhaltenden Niedrigzinsen, die immer massivere Bankenregulierung wie auch die Digitalisierung gelten für Vogt wie für Uwe Berkner, Regionsleiter Nord-West, als wichtige Herausforderungen. Vor allem die Vorgaben aus Brüssel werden kritisch gesehen. "Der Aufwand für uns ist enorm", sagt Berkner. Die Regularien gelten uneingeschränkt auch für kleine und mittlere Institute, obwohl letztere im Gegensatz zu Großbanken risikoarm wirtschafteten und nicht systemrelevant seien.

Es wäre eine bittere Ironie, so Berkner, "wenn die kleinen, soliden Institute, die sich als Retter in der Krise erwiesen haben, jetzt durch das wachsende Regelwerk gegen die Wand gefahren würden". Hilfreich wäre deshalb "eine Mittelstandspolitik für den Finanzsektor."

© SZ vom 21.05.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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