Dachau:Die Geschichte einer Integration

Ausstellung über die Entwicklung des Stadtteils Dachau-Ost

"Alle mal zugezogen, heute hier zu Hause" - es klingt nach gelungener Integration von Flüchtlingen. Und so war es auch in Dachau. Nach Kriegsende kamen Tausende Heimatvertriebene in die Stadt. Jahrelang lebten sie in den Baracken des ehemaligen Konzentrationslagers, dann entstand der Stadtteil Dachau-Ost. Allerdings hat es Jahrzehnte gedauert, bis die Neuen von den alteingesessenen Dachauern akzeptiert wurden. Eine Ausstellung im neuen Gebäude des Bürgertreffs Ost am Ernst-Reuter-Platz 1A informiert über die Geschichte von Dachau-Ost. Anhand von Preziosen und Biografien zeigen die Kuratoren, wie das früher abschätzig behandelte Viertel sich zu einem modernen und lebenswerten Stadtteil entwickelte. Stadtratsbeschlüsse verdeutlichen, wie schwer sich Dachau mit den "Ostlern" tat - aus denen viel später der ehemalige Oberbürgermeister Peter Bürgel und der frühere Kreisbrandrat Rudi Reimoser hervorgingen. Die Kuratoren Eva Behling, Manfred Krebs, Sibylle Weigert, Michael Volkmann und Dieter Navratil legen einen Schwerpunkt auf den Zuzug von heutigen Bürgern aus anderen Ländern und Kulturen. Eine Ermunterung also für Dachau, das Hunderte Kriegsflüchtlinge aus Syrien und dem Irak aufnimmt.

Anlass der Ausstellung ist das Ende des fünfjährigen Förderprogrammes "Soziale Stadt Dachau-Ost". Die Quartiersbeiräte und ehrenamtlich engagierte Bürger haben mit Hilfe der Stadt und Geld aus der Städtebauförderung ihren Wohnort noch attraktiver gestaltet: Mietergärten, Spielund Grünflächen, eine Verbesserung des Nahverkehrs, kulturelle und soziale Angebote. Die Ausstellung wird am Samstag, 3. Oktober, um 15 Uhr im Bürgertreff am Ernst-Reuter-Platz 1 A eröffnet.

© SZ vom 25.09.2015 / hz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: