Dachau:Der Nase nach

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Hat der Hund die Witterung aufgenommen, ist die gesuchte Person auch schnell gefunden. (Foto: Markus Knopp/Malteser)

Rettungshunde der Dachauer Malteser helfen bei der Suche nach Vermissten

Seit 2013 sind die Dachauer Malteser regelmäßig im Einsatz bei der Suche nach verschwundenen Personen. Dabei setzen sie auf tierische Unterstützung: Rettungshunde helfen dabei, Vermisste zu finden. Um sicherzustellen, dass Retter und Hund für diese Aufgabe gerüstet sind, fanden im November und Dezember Prüfungen auf Übungsplätzen in Dachau und Schwäbisch Gmünd statt. Auch das Suchhundeteam des Malteser Hilfsdiensts in Dachau beteiligte sich erfolgreich daran. "Alle Teams, die angetreten sind, haben bestanden", erklärt Hundestaffelleiter Karl-Michael Brand. Damit hat die Staffel nun ihr Ziel erreicht, zehn Rettungshundeteams für den Einsatz bereitzuhalten, die Personen nach ihrem Geruch suchen können. Das ist zum Beispiel dann nötig, wenn verwirrte Personen verschwunden sind. "Jeder Mensch hat seinen Individualgeruch, der einzigartig ist - eine Art genetischer Fingerabdruck", sagt Markus Knopp von den Maltesern. Die Hunde können Menschen anhand von sich zersetzenden Hautpartikeln wittern.

Um die Hunde für den Einsatz vorzubereiten, werden sie über einen Zeitraum von zwei bis drei Jahren ausgebildet. Auch die Retter müssen sich verstehen, denn "wir arbeiten in Extremsituationen", erklärt Staffelleiter Brand. Die Trainingseinheiten finden an wechselnden Orten, bei jedem Wetter, zu unterschiedlichsten Tageszeiten und mit Aufgaben verschiedener Schwierigkeitsgrade statt. Die Dachauer Gruppe hat 13 Mitglieder, die alle über eine spezielle Sanitäter-Ausbildung mit dem Schwerpunkt auf die Arbeit mit Rettungshunden verfügen. Vier Nachwuchsteams befinden sich noch in der Ausbildung der Hunde. Pro Jahr wird die Gruppe etwa 40 Mal alarmiert. Im Leitstellenbereich Fürstenfeldbruck, zu dem auch Dachau, Landsberg und Starnberg gehören, ist die Staffel als Einsatzteam für die Polizei gelistet. Aber auch der Großraum München zählt zum Arbeitsgebiet der Malteser. Besteht dringender Bedarf, wird die Dachauer Gruppe aber beispielsweise auch nach Ebersberg, Rosenheim und Passau gerufen. Seit 2013 kooperieren die Malteser mit der Rettungshundestaffel der Freiwilligen Feuerwehr Aschheim. Zu dem Verbund gehören zehn Teams mit Personenspürhunden, 16 Teams, die für den Einsatz auf weiten Flächen und in Trümmern spezialisiert sind sowie drei Teams, die für die Ortung von Wasserleichen ausgebildet sind.

In den vergangenen beiden Jahren wurden die Hundeteams 76 Mal zu Einsätzen alarmiert. In drei Fällen konnte die vermisste Person lebend aufgefunden werden. Bei weiteren 14 Einsätzen konnten die Spürhunde eine richtungsweisende Tendenz vorgeben, die dazu führte, dass die Vermissten gefunden worden.

© SZ vom 18.12.2015 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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