Dachau:Demokratie lernen

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Sieben Projekte gegen Extremismus erhalten eine Förderung

Der Begleitausschuss der Partnerschaft für Demokratie im Landkreis Dachau hat sieben Projekten finanzielle Unterstützung zugesagt. Ziel der Initiativen ist es, die Demokratie zu stärken, junge Menschen an der Politik zu beteiligen, Integration zu fördern und gegen extremistische Haltungen vorzugehen.

Die Partnerschaft für Demokratie wurde vom Landkreis Dachau und dem Kreisjugendring Dachau gegründet. Vertreter aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft entscheiden im dazugehörigen Begleitausschuss unter dem Vorsitz von Landrat Stefan Löwl (CSU) darüber, welche Einzelprojekte gefördert werden.

Für die Projekte stehen jährlich 24 000 Euro zur Verfügung, teilt Ludwig Gasteiger vom Kreisjugendring mit. In der vergangenen Woche habe es intensive Diskussionen darüber gegeben, welche Projekte mit den Mitteln unterstützt werden. Für die Entscheidung habe vor allem die Frage eine Rolle gespielt, ob das Projekt zu den Zielen der Partnerschaft für Demokratie passe und die veranschlagten Kosten gerechtfertigt seien. "Keinesfalls sollen Steuergelder hemdsärmelig verprasst werden", sagt Gasteiger. Die Antragsteller hatten die Möglichkeit, den Mitgliedern des Begleitausschusses Einzelheiten ihres Projektes näherzubringen. Die Chance nutzte zum Beispiel Pedram Aghdassi, Gründer und Geschäftsführer von Creative Change. Der Verein beschäftigt sich mit der Ausarbeitung und Aufführung von kreativen Schüler-Theaterstücken, die nur etwa zehn Minuten dauern und mit einem Dilemma enden. Anschließend sollen die Kinder selbst eine Lösung des Problems erarbeiten und auf der Bühne darstellen. Die Dr.-Josef-Schwalber-Realschule Dachau erhielt einen Förderbetrag von 3500 Euro, um das Projekt mit Creative Change umzusetzen.

Auch das Projekt Asylum Meeting wird mit 1000 Euro bezuschusst. Unterstützt wird damit ein gewählter Flüchtlingsrat in der Traglufthalle Bergkirchen, der aus Mitgliedern 19 verschiedener Nationen besteht. Einmal in der Woche trifft sich der Rat, der von Jugendpfleger Johannes Bockermann aus Bergkirchen initiiert wird, um über organisatorische Themen zu sprechen, Probleme zu thematisieren und Wege zur Selbsthilfe zu finden. Ziel ist es, Asylsuchenden in Deutschland demokratische Alltagskultur näherzubringen. Auch Projekte und Aktionen, die der Prävention von Rechtsextremismus und Rassismus dienen, bekommen finanzielle Unterstützung. So erhalten der Kreisjugendring und das Max-Mannheimer-Studienzentrum 2260 Euro für die Verwirklichung der Fortbildungsreihe "Strategien gegen Rechtspopulismus und Rechtsextremismus in der Jugend- und Bildungsarbeit". Hier werden Themen wie die Entwicklung von Pegida, Argumentationsstrategien der neuen Rechten und Gegenargumente sowie die Frage nach Bedeutung der historischen Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus für die Prävention gegen die Entstehung rechtsradikaler Denkmuster behandelt.

© SZ vom 09.03.2016 / SZ - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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