Dachau:Caritas knüpft lokales Netzwerk

Wenn Kinder unter kranken Eltern leiden

Wenn seine Freunde sich zum Fußballspielen verabreden, hat Nick keine Zeit. Nicht weil der 15-Jährige lieber am Computer zockt. Sondern weil er seinem jüngeren Bruder bei den Hausaufgaben hilft, Lebensmittel einkauft, wäscht und die Wohnung aufräumt. Nick hilft, weil seine alleinerziehende Mutter suchtbelastet ist und den Familienalltag nicht alleine stemmen kann.

Wie Nick ergeht es jeden Tag vielen Kindern und Jugendlichen in Bayern. Die Betroffenen sind belastet durch die psychische Erkrankung oder Suchterkrankung ihrer Eltern und bleiben oft mit ihren Sorgen allein. Mit einem Aktionstag unter dem Titel "Kinderleicht" will die Caritas auf dieses Thema aufmerksam machen. Denn es gibt zwar unterstützende Angebote von Sozialpsychiatrischem Dienst wie auch der Jugend- und Elternberatung der Caritas, die sich in einer speziellen Arbeitsgruppe zusammengefunden haben. "Aber unser Ziel ist, ein Netzwerk der lokalen Hilfeeinrichtungen zu knüpfen und die Kooperation zu stärken", erklärt Sozialpädagogin Ursula Dangl vom Sozialpsychiatrischen Dienst der Caritas.

Eröffnet wird der Thementag am Mittwoch, 16. November, um 13 Uhr mit einem Fachvortrag von Professor Albert Lenz von der Katholischen Hochschule Paderborn (Pfarrsaal Sankt Peter, Sankt-Peter-Straße 5). Nachmittags präsentiert das Figurentheater Fusion bei den Dachauer Theatertagen das Stück "Die Muschellauscherin", das sich mit kindlichen Ängsten auseinandersetzt (Ludwig-Thoma-Haus, 17 Uhr, ausverkauft).

Zum Abschluss wird um 19.30 Uhr in der Stadtbücherei Dachau der Film "Hirngespinster" gezeigt (Hauptstelle, Münchner Straße 7a). Die Teilnahme an Vortrag und Filmvorführung ist kostenlos, Anmeldung zum Vortrag unter 08131/298-15 00 erwünscht.

© SZ vom 16.11.2016 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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