Die Gästeführerinnen in Dachau tragen wesentlich zum Aufwärtstrend im Tourismus der Stadt bei. Was aber zeichnet eine gute Stadtführung aus? Einerseits muss sie historisch und kulturgeschichtlich korrekt sein und dem Gast die jeweiligen Sehenswürdigkeiten fachkundig und strukturiert darstellen. Andererseits darf der Besucher nicht mit Informationen überschüttet werden, denn sonst könnte er abschweifen und sich langweilen. Die Volkshochschule (VHS) Dachau bietet aus diesem Grund von Oktober an eine Ausbildung zum geprüften städtischen Gästeführer an.
Eine Führung solle dem Gast ein möglichst facettenreiches Bild der Stadt präsentieren - mit all ihren Schönheiten, aber auch mit den Problemen, die sie hat. Sie beeinflusse ihn maßgeblich in dem Bild, das er erhalte, schreibt die VHS in einer Pressemitteilung. Die Führung könnte man als eine Art "Visitenkarte" der Stadt sehen. Der Bundesverband der Gästeführer in Deutschland (BVGD) setzt sich seit Jahren für ein hohes Ausbildungsniveau in dem Berufsbild Gästeführer ein und hat Richtlinien erarbeitet, die sowohl von der Tourismusbranche als auch von Einrichtungen der Erwachsenenbildung als Grundlage für die Aus- und Weiterbildung von Gästeführern genutzt werden. Voraussetzungen für einen erfolgreichen Gästeführer brauchen auch "eine sympathische Ausstrahlung, sprachliche Gewandtheit und ein Händchen in dem Umgang mit Touristen".
Die von der VHS Dachau angebotene Ausbildung dauert fünf bis sechs Monate. An jeweils zwei Abenden unter der Woche (Dienstag und Donnerstag von 18.30 bis 21 Uhr) und an jedem zweiten Samstag werden die Teilnehmer geschult. Am Ende des Lehrganges müssen sie eine Prüfung absolvieren und können danach freiberuflich als geprüfter städtischer Gästeführer arbeiten. Der Lehrgang im Ludwig-Thoma-Haus, Paula-Wimmer-Stube, startet am 18. Oktober. Interessierte können sich bei Anita Engelbrecht anmelden, Telefon 08131 / 3 37 86 40.