Dachau:Bischofsmützen sollen Linksabbieger stoppen

Eine komplette Ampelanlage installieren, nur weil sich einige Autofahrer nicht an die Verkehrsregeln halten? Definitiv nein, entschieden die Stadträte im Umwelt- und Verkehrsausschuss des Stadtrats. Konkret ging es um die Freisinger Straße, wo Fahrzeuglenker oft verbotswidrig nach links in den dortigen Getränkemarkt einbiegen. Weil der Händler das bestehende Parkdeck durch einen ebenerdigen Stellplatz ersetzen möchte, soll auch die Verkehrserschließung des Ladengeschäfts verbessert werden. Mehr Verkehrssicherheit an dieser Gefahrenstelle fordert auch die Unfallkommission, in der Polizei und Stadtverwaltung zusammenarbeiten.

Doch eine zusätzliche Ampel auf Höhe des Mori-Wegs würde nicht nur 20 000 Euro kosten, sondern auch den jetzt schon langen Rückstau zu den Hauptverkehrszeiten noch verstärken. Auch eine Mittelinsel als Hindernis für Linksabbieger wird nach dem Willen der Stadträte nicht gebaut. Denn dafür müssten die Straße massiv umgebaut, Bäume gefällt und 80 000 Euro investiert werden. Doch nur auf die Einsicht der Fahrzeuglenker will man nicht vertrauen. Auf Anregung der ÜB-Fraktion soll die durchgezogene Linie deutlicher markiert werden. Damit niemand mehr die Straßenverkehrsordnung ignorieren und die Linie überfahren kann, sollen sogenannte Bischofsmützen installiert werden. Diese nach oben ragenden Kunststoffstreifen, wie sie an Autobahnbaustellen üblich sind, werden in der Freisinger Straße auf die durchgezogene Linie montiert. Damit wird preiswert verhindert, dass Autofahrer sich und andere durch Linksabbiegen in Gefahr bringen.

© SZ vom 05.02.2016 / pes - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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