Dachau:Besucherrekord im Freibad

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Besucherrekord im Familienbad: An der Wasserrutsche verschafften sich viele Badegäste Abkühlung. (Foto: Niels P. Jørgensen)

167 000 Schwimmer haben in dieser Saison das Familienbad Dachau besucht - mehr als doppelt so viele wie im vorigen Jahr.

Von Petra Schafflik, Dachau

Der Traumsommer 2015 lockte so viele Besucher wie noch nie ins Dachauer Familienbad. Einen Rekord von 167 000 Badegästen vermeldet Barbara Kern, die bei den Stadtwerken die städtischen Bäder organisiert. Die Statistik zeigt: Mehr als doppelt so viele Schwimmer wie im vorigen Jahr mit damals nur 78 000 Besuchern sind heuer ins traditionsreiche Freibad an der Amper gekommen. Zwar sei das Badewetter 2014 eine Katastrophe gewesen, wie Bäderchefin Kern einräumt. "Aber sogar die bisher beste Saison im Jahrhundertsommer 2003 wurde heuer deutlich getoppt. Damals zählten wir 130 000 Gäste."

Mehr Besucher bedeuten auch mehr Arbeit für die Schwimmmeister und Kassenkräfte, mehr Müll und mehr Chemikalien zum Erhalt der Wasserqualität. Zur großen Erleichterung von Kern kam es im Familienbad trotz des Ansturms aber keineswegs zu mehr Unfällen oder Verletzungen. Im Gegenteil. "Offenbar verhalten sich die Badegäste bei viel Betrieb vorsichtiger."

Besonders heiß her ging es im Dachauer Familienbad am ersten Juliwochenende mit täglich 7000 Badegästen. Doch was diesen Sommer vor allem auszeichnete, waren nicht wenige Spitzentage, sondern die Beständigkeit des schönen Wetters mit permanent hohen Temperaturen, idealem Badewetter also und damit auch dauerhaft guten Besucherzahlen im Bad. "Juli und August ging es volle Pulle durch, da blieb unseren Mitarbeitern kaum ein Tag zum Verschnaufen." Um die Sicherheit der Badegäste zu gewährleisten, waren fünf Schwimmmeister und vier Aushilfen mit Rettungsschwimmerzertifikat im Schichtdienst im Einsatz. Denn auch wenn das Bad erst um 8 Uhr öffnet, beginnt der Dienst um 5.30 Uhr.

Vier Schwimmmeister sorgen nicht nur für sauberes Wasser und aufgeräumte Liegewiesen, sie überwachen vor allem den Betrieb am Baby-, Nichtschwimmer-, Schwimmer- und Springerbecken. Ein schweißtreibender Job bei der Hitze und dem hohen Lärmpegel, den ein volles Bad nun einmal mit sich bringt. Wenn es besonders heiß herging und sich Badegäste partout nicht an die Regeln halten wollten, hätten die Schwimmmeister hin und wieder durchgreifen und einzelne Gäste des Bads verweisen müssen, berichtet Kern. Dafür wirbt die Bäderchefin um Verständnis, die Sicherheit gehe vor.

Während sich die Schwimmmeister auf die Badenden konzentrierten, behielt auf den weitläufigen Liegewiesen ein privater Sicherheitsdienst das Getümmel im Auge. Eine gezielte Maßnahme, wie Kern erläutert. "Es wurde tatsächlich weniger geklaut." Mehr Arbeit als in einem ruhigen Sommer hatten die Stadtwerke-Mitarbeiter auch mit der Müllentsorgung. Nachts und morgens von vier Uhr an wurde gereinigt und Abfall eingesammelt, damit sich das Bad samt Freigelände für die ersten Schwimmer wieder sauber und einladend präsentierte. Da ist Kern von den Badegästen ein wenig enttäuscht. "Manche schütteln einfach ihre Decke aus und lassen den Müll liegen."

Bewährt hat sich im Rekordsommer auch das neu eingeführte System der Chip-Karten, die eine Entlastung der Kassenkräfte zum Ziel hat. Gäste mit Saison- oder Jahreskarte konnten nicht nur am Drehkreuz beim Haupteingang zügig passieren, sondern erstmals am neu installierten "Hintereingang" beim Springerbecken ins Bad. "Diese Neuerung wurde von unseren Stammgästen sehr gut angenommen."

Der Besucherrekord ist natürlich dem tollen Wetter geschuldet, denn bei Nieselregen und zehn Grad treibt es kaum einen Besucher ins Freibad. Aber Kern beobachtet auch einen Wandel, immer mehr Badegäste kämen aus dem Umkreis, aus Fürstenfeldbruck oder München. "Unser Bad ist ein beliebtes Ziel für einen attraktiven Tagesausflug." Das "tolle Angebot" zum günstigen Eintrittspreis von 2,50 Euro für Erwachsene und einem Euro für Kinder habe sich herumgesprochen und locke Besucher an.

Weil auch der schönste Sommer einmal vorbei geht, hat das Freibad pünktlich zum Ende der Sommerferien am vorigen Sonntag seine Pforten für dieses Jahr geschlossen. Das Wetter spielte am letzten Tag noch einmal mit, vor allem Stammgäste haben "ihr" Familienbad bis zur letzten Minute genossen. Mit dem Ende der Freibad-Saison können die Schwimmmeister ein wenig durchschnaufen, Badefreunde wechseln nun ins Hallenbad. Die Schwimmhalle ist bereits seit 5. September wieder geöffnet, die zusätzlichen Angebote wie Aqua-Fitness, Seniorengymnastik und das Frühschwimmen von 6.30 bis 8 Uhr starten am 28. September.

© SZ vom 17.09.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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