Dachau:Bessere Taktung für Busse

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Der Citybus 719 wird auch weiterhin an Sonn- und Feiertagen fahren, das hat der Verkehrsausschuss des Stadtrats beschlossen. (Foto: Niels P. Jørgensen)

Die Linien 724 und der Citybus 719 fahren weiterhin an Sonn- und Feiertagen, der bis Ende 2015 befristete Probebetrieb wird zum Regelangebot. Geringfügige Änderungen gibt es bei der Route des 719ers

Von Petra Schafflik, Dachau

Die Stadträte haben das Linienbus-Angebot im Verkehrsausschuss an einigen Stellen nachjustiert. So werden Busse der Linie 724 und der Citybus 719 weiterhin an Sonn- und Feiertagen fahren. Der bis Ende 2015 befristete Probebetrieb wird zum Regelangebot im Busnetz. Die Route des 719ers ändert sich ein wenig: Um die Fahrzeit zu verkürzen und damit den Fahrplan besser einhalten zu können, wird der Citybus auf der Rückfahrt aus der Altstadt nicht über den Unteren Markt, sondern durch die Martin-Huber-Straße direkt zum Bahnhof fahren. Auch ein Tagesticket für den Bus halten alle Fraktionen für erstrebenswert. Zwar zeigt sich der zuständige Münchner Verkehrsverbund (MVV) nicht aufgeschlossen, dennoch wollen die Stadträte an dem Thema dranbleiben.

Über das Ziel herrscht Einvernehmen, im Detail gehen die Meinungen im Verkehrsausschuss teilweise auseinander. Unstrittig ist, dass der 724er als "Sonntagsbus nach Dachau-Süd" unbedingt erhalten werden soll. Die Fahrgastzahlen auf dieser Linie haben sich positiv entwickelt, im Durchschnitt sitzen sonntags 8,2 Passagiere im 724er. Auch viele Touristen nutzten dann diesen Bus, sagte Oberbürgermeister Florian Hartmann (SPD). Allerdings wird der Schwellenwert von durchschnittlich zehn Fahrgästen nicht erreicht, ein Limit, ab dem der Landkreis die Sonntags-Linie ins reguläre Busnetz übernehmen und finanziell fördern würde. Doch wollen die Stadträte das Angebot beibehalten, die Kosten von 48 000 Euro im Jahr wird weiter die Stadt tragen. Sofern das Passagierlimit von zehn Fahrgästen einmal erreicht wird, könne die Stadt den Landkreis-Zuschuss später noch anfordern, erklärte Verkehrsreferent Volker C. Koch (SPD). Der 719er-Bus, der sonntags als Teil der Linie 724 verkehrt, wird damit ebenfalls an Sonn- und Feiertagen weitergeführt.

Allerdings ändert sich beim Citybus die Linienführung. Diese Route vom Bahnhof in die Altstadt soll auf dem Hinweg wie bisher über die Münchner Straße führen, zurück aber durch die Martin-Huber-Straße abkürzen. Diese Linienänderung hat das Bündnis für Dachau angeregt, um die Frühlingsstraße besser anzubinden und den Fahrplan wieder zuverlässiger einzuhalten. Die Stadtwerke als Busbetreiber begrüßen den Vorschlag; derzeit verlieren die Busse vor allem im Berufsverkehr viel Zeit beim Linksabbiegen von der Münchner Straße zum Bahnhof. Wegen des hohen Verkehrsaufkommens werde dort die Haltestelle Ganghofer-Straße gar nicht mehr angefahren, erklärte der OB.

Die CSU sieht mit der neuen Verkehrsführung "den Zweck der Linie unterlaufen, die beiden Geschäftsbereiche Altstadt und Unterer Markt zu verbinden", erklärte CSU-Stadtrat Gustl Haas. Bürger, die schwer bepackt von der Altstadt zur Münchner Straße wollten, müssten nun ab dem Bahnhof ihre Sachen zu Fuß schleppen, so die Sorge der CSU. Verkehrsreferent Volker C. Koch entgegnete, diese Fahrgäste könnten einfach im Bus sitzen bleiben, der vom Bahnhof über die Münchner Straße weiterfahre. Ohne die Linienänderung "ist der Fahrplan nicht mehr fahrbar", erklärte Reinhard Dippold, Abteilungsleiter der Stadtwerke für den Verkehrsbetrieb.

Neue Haltestellen müssten für die Linienänderung nicht eingerichtet werden, in Martin-Huber- wie Frühlingsstraße würden vorhandene Stationen angefahren. Gegen die Stimmen der CSU votierte der Ausschuss für die neue Verkehrsführung des 719ers. Einig waren sich die Stadträte jedoch darin, beim MVV weiter auf ein Tagesticket für Dachau zu drängen. Ein Antrag der Grünen, den auch die CSU lobenswert findet. "Die Chancen für höhere Fahrgastzahlen steigen, je einfacher das Tarifsystem ist", sagte CSU-Stadtrat Gustl Haas. Auch wenn der Technische Leiter der Stadtwerke, Gerald Nübel, das Ansinnen als "relativ aussichtslos" einschätzt, entschied der Verkehrsausschuss einstimmig, das Thema mit Nachdruck zu verfolgen.

© SZ vom 18.06.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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