Für die Dachauer Handicap-Radsportlerin Denise Schindler geht die Saison in die heiße Phase. An diesem Freitag geht die 29-Jährige zunächst beim prestigeträchtigen Weltcup in Elzach an den Start. Lange erholen kann sie sich danach nicht. Bereits am 28. Juli beginnen in Nottwil (Schweiz) die Paracycling-Weltmeisterschaften, der absolute Saisonhöhepunkt.
Um sich perfekt vorzubereiten, war Schindler bereits zweieinhalb Wochen im Höhentrainingslager und hat unter extremen Bedingungen an ihrer Kondition gefeilt. "Ich bin viele Berge und Pässe gefahren, um die WM-Strecke zu simulieren und mich optimal vorzubereiten", erklärt die in Dachau lebende Sportlerin. Beim Weltcup in Elzach genießt die 29-Jährige ganz klar Heimvorteil - sie kennt die Strecken sehr gut. Letztlich aber betrachtet Schindler den Weltcup nur als willkommene Vorbereitung auf die WM in Nottwil. Dort startet sie zum dritten Mal. Am Donnerstag, 30. Juli, steht zunächst das Zeitfahren an. Bevor es dann zum Straßenrennen geht, heißt es erst einmal einen Tag durchatmen - "lockeres Fahren, Massagen und eine ausgewogene Ernährung mit vielen Proteinen stehen auf dem Plan".
Das Straßenrennen am 1. August erstreckt sich über die gleiche Strecke wie das Zeitfahren, nur über eine längere Distanz von 49 Kilometern. "Ich freue mich auf das anspruchsvolle Profil und ich fühle mich durch das Höhentrainingslager sehr gut vorbereitet", sagt Schindler. Unter die Top drei zu kommen, sei bei der WM extrem wichtig, "da es für alle eine weitere Etappe auf dem Weg zu den Paralympischen Spielen in Rio ist ".
Als Zweijährige kam Denise Schindler unter eine Straßenbahn, woraufhin ihr linker Unterschenkel amputiert werden musste. Seit 2010 ist sie als Leistungsradsportlerin aktiv, wurde Weltmeisterin und gewann bei den Paralympics Silber.